Hallo Delphin,
Also, wenn ich verstanden habe, hast du das Medi erst seit kurzem abgesetzt, also erst seit ein paar Tagen. Ich selber habe mal 4 Monate Lithium genommen und mußte absetzen, wegen sehr starker Parkinsonsymptomatik, die ging aber nich nach 3-4 Tagen weg, das dauerte länger, bis ich endlich ohne Symptome war. Wie ich aus anderen Beiträgen erfuhr, geht der Spiegel wohl erst langsam runter.
Wenn du vorher Fratzen gesehen hast und nun schon das nachläßt, ist mir da noch ein ganz anderer Gedanken dazu gekommen.
Als du das Medikament bekommen hast, als du in der Klinik behandelt worden bist, wie hast du das selber angenommen? Irgendwie lese ich aus deinen Zeilen, dass du schon sehr lange mit den Ärzten, den Diagnosen und der Behandlung haderst. Kann es sein, dass deine Psyche darauf reagiert? Das es also nicht ein Symptom von Lithium ist, sondern ein Symptom deiner Weigerung, deine Krankheit wirklich anzunehmen und die Behandlungen anzunehmen? Sozusagen eine Ausbildung einer Paranoia auf die Behandlung? Ist jetzt wirklich eine vaage Vermutung.
Also ich würde nicht zum Hausarzt gehen, sondern wirklich zur Psychiaterin oder zur Ambulanz. Dein Hausarzt ist kein Facharzt, der kann sowas gar nicht einschätzen. Du wolltest zunächst eigentlich auch deine Psychiaterin aufsuchen oder zur Ambulanz gehen und nun ist es wieder der Hausarzt. Dieses Hin und Her zeigt doch deine Unsicherheit. Ich kann verstehen, wenn du lieber möchtest, das es eine körperliche Ursache ist, die mit der Psyche nichts zu tun hat. Denke jeder würde das gerne wollen.
Ich würde mir an deiner Stelle mir den Baum nochmal in Ruhe durchlesen und dann eine Fachmann/-frau aufsuchen.
Gruß Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).