Psychoedukation bedeutet Informationsvermittlung über eine psychische Erkrankung. Ziel der Psychoedukation ist es, dass die Patienten und deren Angehörige selbst Experten für die Erkrankung werden und dadurch gemeinsam mit dem Arzt/Psychotherapeuten Entscheidungen über die weitere Behandlungsstrategie treffen können. Ein Patient, der gut über seine Erkrankung informiert ist und sich vorstellen kann, was die Erkrankung in seinem Botenstoffwechsel bewirkt, der versteht auch besser, welche Rolle die verschieden Strategien zur Behandlung der Erkrankung spielen. Die Fachleute sprechen dann von einer besseren „Compliance“.
Oft wird Psychoedukation in Gruppen durchgeführt. Das Erleben der anderen Gruppenteilnehmer und das Erkennen von Frühwarnzeichen bei Anderen erleichtert es, die Erkrankung zu akzeptieren und fördert dadurch die „Krankheitseinsicht“. Das Problem ist, dass sich Betroffene logischerweise nicht krank fühlen, wenn sie euphorisch sind und keinen Schlaf brauchen. Diese Anzeichen einer Hypomanie werden als sehr angenehm empfunden und oft sogar ersehnt oder erwünscht (vor allem nach einer Depression). Deshalb ist es sehr schwer, diese Phase als „krankhaft“ zu akzeptieren und einen Gang herunterzuschalten. Wenn dies aber nicht geschieht, ist die Gefahr groß, dass sich aus der Hypomanie eine Manie entwickelt, die dann mit schwerwiegenderen Folgen einhergeht.
Quelle: Dr. Britta Bernhard, Universitätsklinik München
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.09.09 02:08.