Liebe Diandra,
Dein Bericht klingt einigermaßen ergreifend und dramatisch. Selbst krank, empfehle ich Dir: Versuche unbedingt zu recherchieren, welches Medikament ihr damals gut getan hat, auch wenn es nur für eine gewisse Zeit war (Wichtige Frage: Hat sie es selbst und ohne Betreung abgesetzt?) Nerv' den Arzt, wenn Du seinen Namen kennst, bestech' die Sprechstundenhilfe, lies die Rote Liste, vielleicht fällt es Dir dann wieder ein, usw. Wenn Du den Namen hast, melde Dich wieder hier, da kann bestimmt jemand was zu sagen. Melleril und Herphonal kenne ich nicht.
Wenn Du derart begründetes Mißtrauen den Ärzten gegenüber hast, schreib' ein Tagebuch über das, was Du zur Behandlung in Erfahrung bekommst mit Namen, Uhrzeit, Datum, Dosis, Medikamentenname usw. Dann passiert Dir das o.g. nicht mehr und es könnte irgendwann für Bedeutung sein für Deine Freundin, wenn sie ihre eigene Lebensgeschichte nicht mehr kennt und kennenlernen will. Wenn Du Deine Freundin jemals nicht mehr mögen solltest, wirf' das Buch weg.
Das Wichtigste für sie ist ganz bestimmt, daß Du vor allem zuhörst und immer für sie da bist (Habt ihr Handy's?), ich kann mir sehr gut vorstellen, daß das auch schwierig und belastend sein kann. Ist es zu belastend für Dich, laß' sie ein bißchen in Ruhe, aber sei nicht abweisend. Kannst Du wieder, mach weiter. Du kannst Ihr nicht helfen, wenn Dich die Sache zu sehr mitnimmt. Und so gern Du sie auch magst und helfen willst: Sei nie sicher, daß Du ihr helfen kannst. Erwarte keinen Dank. Und das mag am unverständlichsten klingen: Mach Dir Gedanken, aber keine Sorgen, und wenn doch, lade diese nicht bei ihr ab. Das sind nur meine Worte dazu und keine Bibel.
Gruß und alles Gute für euch zwei
Thomas