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Hallo,
Ich hatte schon vor 20 ? 30 Jahren ganz selten mal Situationen, in denen ich plötzlich überlegte, jetzt könnte ich einfach?
Auf die Gegenfahrbahn rasen
Aus dem Fenster springen
Ein Messer nehmen und zustechen (auf mich selbst oder auf andere)
Mit meinem kleinen Sohn aus dem Sessellift springen
Mich beunruhigten diese Gedanken und ich sprach sie in einer Selbsterfahrungsgruppe mal an. Der Trainer meinte, wenn ich ?nur? ANGST davor hätte, würde ich es nie ausführen. Da habe ich mich drauf verlassen und später noch ergänzend gemerkt/gemeint, dass es sich hier um eine (leichte) Angststörung gehandelt hat. Das meine ich auch noch heute.
Aber ? es gibt auch den Begriff ?Rapid-cycler?. Viele hier im Forum wissen, was das bedeutet: Ein plötzlicher Stimmungsumschwung bei einem solchen Gedanken kann womöglich dazu führen, ihn auch auszuführen! Wenn dann zu einer solchen Überlegung noch eine gedrückte Stimmungslage kommt, wird die oben beschriebene Angst größer, es wirklich einmal zu tun und man meidet die entsprechenden Situationen ? und ist im Teufelskreis der ANGST.
Meine Möglichkeit, nicht in diesen Teufelskreis zu geraten ist, mir meiner Gefühle sicher zu sein. D.h. auch wenn ich einen gravierenden Stimmungsumschwung habe, merke ich das rechtzeitig und werde vorsichtig sein. Wenn ich aber diesen Schritt gegangen bin, ist es eigentlich nicht mehr sinnvoll, Medikamente einzunehmen, die in nicht zu berechnender Weise in meine Stimmungslage eingreifen. Vielleicht rettet mir meine Entscheidung, das verschriebene und bereits gekaufte Antidepressivum nicht einzunehmen, das Leben?
Ich gebe zu, das ist eine krasse Überlegung, aber sieht man sich Selbsttötungen von Prominenten an ? und nur diese sind mir näher bekannt ? so kommt es immer wieder vor, dass jemand, von dem man das nicht erwartet hat, plötzlich eine solche gedachte Möglichkeit spontan ausführt, ohne Abschiedsbrief, den man beispielsweise von Herrn Möllemann schmerzlich vermisste. Hierzu passt mein Gedanke mit dem Sessellift gut. Oder eine Intendantin, die unwahrscheinlich viel bewegte (hypoman?), wegen Depressionen in eine Klinik eingewiesen wird und dort sich selbst tötet. Wie weiß ich nicht, aber es könnte eine Fenstersturz oder eine schwere Selbstverletzung gewesen sein. Wenn in diesen beiden Fällen ? was ebenfalls Spekulation ist ? die Einnahme von Antidepressivas dazukommt, ist die Theorie fertig.
Ich weiß, eine Theorie, die mich davon abhält, Antidepressiva einzunehmen. Aber vielleicht ist das für mich wirklich die richtige Entscheidung? Ich weiß, dass ich mich nicht selbst töten will, gleichgültig in welch schlimmer Gemütsverfassung ich mich auch befinde. Da bin ich mir meiner Gefühle ? fast - 100%ig sicher, sonst dürfte ich nicht mehr auf die Straße gehen und müsste im Bett liegen bleiben ? schon aus Sicherheitsgründen.
Durch die Einnahme von Medikamenten wird in diesen natürlichen Zustand eingegriffen. Vielleicht bin ich im Moment für meine Verhältnisse stark depressiv, weil ich vor einiger Zeit in hypomaner Stimmung zum Runterkommen kein Schlafmittel, sondern erstmals SEROQUEL eingenommen habe, mit dessen Wirkung ich sehr zufrieden war (ich konnte mehr schlafen und wurde nicht in der Stimmung gedrückt, wie ich das bei Schlafmitteln meine). Der Preis dafür ist vielleicht meine momentan recht depressive Stimmung? Die mir (empfohlene) Weiternahme von SEROQUEL auch in der depressiven Stimmung habe ich schnell abgebrochen, weil ich dann wohl nicht mehr arbeitsfähig gewesen wäre, weil ich morgens nicht aus dem Bett kam?
Ergebnis meiner Überlegungen ist, dass ich nicht mit der Einnahme des Antidepressivums beginne. Das vom Heilpraktiker verordnete pflanzliche Präparat gegen Depression hat bisher nicht angeschlagen, aber vielleicht zu diesen intensiven Überlegungen mit beigetragen? Trotzdem werde ich auch das nicht weiternehmen, vielleicht liegt hier eine atypische Reaktion vor.
Gerd
Wichtige Anmerkung: Meine Überlegungen sollten keinen Forumsteilnehmer dazu bewegen, ein Medikament ohne ärztlichen Rat abzusetzen!!!
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