Re: Dissoziation

28. 12. 2021 07:05
Guten Morgen SearchMyself,



ich habe selber - glaube ich - keine direkten Erfahrungen mit Dissoziation.

Der Satz liest sich einigermaßen merkwürdig...

Aber ich bin tatsächlich nicht so ganz sicher.
Dieses Gefühl von plötzlicher massiver Fremdheit, sich beispielsweise auf einer Studentenparty von einem Moment zum anderen wie in einem falschen Film oder wie auf einem fremden Planeten zu fühlen, das hatte ich in Abständen immer mal wieder.

Es war ein sehr intensives Gefühl von Verzweiflung ob dieser meiner Fremdheit.
Ich hatte den starken Drang, solche Situationen möglichst fluchtartig zu verlassen und habe dies dann - wenn irgend möglich - auch getan.

Diese Situation mit der Studentenparty ist schon Jahrzehnte her. Dennoch erinnere ich mich, dass mein damaliger Freund absolut kein Verständnis für meine Gefühle oder meine Fluchttendenzen hatte.
Er war allerdings ohnehin mehr mit sich selbst beschäftigt und nicht unbedingt einfühlsam.

Wie auch immer.
Ob meine eigenen Erfahrungen, von denen es noch mehr gab, dissoziativ genannt werden müssten, da bin ich unsicher.

***

Mein letzter Lebensgefährte hatte unter anderen Störungen auch eine Panikstörung.
Er sprach immer wieder davon, dass er im Supermarkt oder sogar auf der Autofahrt dorthin solche dissoziativen Panikattacken hatte.
Nach außen waren diese für mich kaum wahrnehmbar. Es äußerte sich bei ihm so, dass er extrem still und in sich gekehrt wirkte und schnellstmöglich den Supermarkt verlassen wollte.

Wenn es ihm so ging, machte er wenn noch möglich in der Situation Atemübungen und nahm - wenn sich was anbahnte oder auch während dieser Situationen - als Bedarfsmedikament unretardiertes Quetiapin (25 mg).

***

Im übrigen kann ich dich gut verstehen, was du dazu schreibst, wie es dir mit dem Gefühl von Hypomanie geht.
Dass du schlafen kannst, ist aus meiner Erfahrung heraus betrachtet, aber ein sehr guter Anker gegen das "Abheben".

Millas Worte, achtsam und auch vorsichtig zu sein, finde ich sehr klug - auch wenn ich mich selber nicht ganz davon frei machen kann, mit dem "Charme der Hypomanie" zumindest gedanklich zu flirten.......


***


Liebe Grüße,
Miramis

Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.

2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:

Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.

Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.

Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Dissoziation

SearchMyself 1379 27. 12. 2021 21:30

Re: Dissoziation

Milla 406 27. 12. 2021 22:44

Re: Dissoziation

SearchMyself 302 28. 12. 2021 10:48

Re: Dissoziation

Miramis 302 28. 12. 2021 07:05

Korrektur/ @SearchMyself

Miramis 283 28. 12. 2021 07:19

Re: Korrektur/ @SearchMyself

SearchMyself 348 28. 12. 2021 10:42

Re: Korrektur/ @SearchMyself

Miramis 287 28. 12. 2021 14:52

Phase vorbei

SearchMyself 258 31. 12. 2021 20:39

Re: Phase vorbei

Miramis 542 01. 01. 2022 06:52



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