Hallo Eisbaer,
Abilify ist auch das Mittel meiner Wahl wenn ich Frühwarnzeichen wahrnehme wie innere Unruhe, extrem offene Antennen (Energie wahrnehmen und Mangel an Abgrenzung), gesteigerte Wachheit trotz Erschöpfung. Ich werde nur leider dann nach ner Zeit immer depressiv und die Vermutung einer Verstärkung durch Abilify liegt nahe.
Mit dem Medikament als Prophylaxe fühle ich mich ruhiger aber auch leidenschaftsloser. Mein Partner sagte mal, unter Dauermedikation (jetzt mal ganz allgemein) wirke ich oft stabil und vielleicht auch ganz zufrieden, aber nie wirklich glücklich.
Insofern ja, ich fühle mich freier. Ich bin lebendig und ich. Ich tanze auf Partys( sofern das mal drin ist mit Kind ;-), mir treten die Tränen in die Augen bei einem schönen Lied, ich fühle mit wenn jemand leidet (oft zusehr). Meine Familie und ich kommen mit meinen Stimmungsschwankungen, auch den depressiven Tagen, klar. Was meine Belastbarkeit angeht fühle ich mich manchmal einbeinig. Ich hab beruflich noch nicht viel erreichen können, das wurmt mich. Und ich habe manchmal Angst wieder krank zu werden und mir dann Vorwürfe zu machen, schließlich bin ich auch Mutter.
Außerdem finde ich meine Sensitivität herausfordernd. Ich spüre die Luft im Raum. Das kann schön sein, Gänsehaut und so, Menschen wortlos verstehen, aber auch schlauchend (Energie saugende Menschen).
Im Großen und Ganzen bin ich froh dass es Medikamente gibt, aber ich finde es auch wichtig seinen eigenen Weg gehen zu dürfen und nicht bevormundet zu werden. Mein Absetzen habe ich noch nicht bereut trotz Gegenwind. Ich hab nur Angst den richtigen Moment zu verpassen, falls ich sie doch brauche.
Liebe Grüße
Sternschanze