Hallo harley
Das, was du schreibst, ist mir auch schon widerfahren.
Erinnerungslücken blieben, ich kann mich an vieles aus der manie beim besten willen nicht erinnern. Ausserdem habe ich gewisse gespräche in der manie falsch abgespeichert im gehirn, was ich schon mal beim gespräch mit einer freundin feststellen konnte. Irgendwie sind die erinnerungen verzerrt.
Dass ich in der manie krankheitsuneinsichtig bin ist sehr üblich. Das gehört dazu.
Was mir geholfen hat ist, alle symptome aufzuschreiben und zu lernen, wie zeigt sich ein anzeichen von einer manie?
Also bei mir gibt es frühwarnsymptome, hypomanie und erst dann die volle unbremsbare manie.
Wenn ich bei den frühwarnsymptomen bemerke, etwas stimmt nicht, das schlafen wird zunehmend schwieriger, ich bin mit mehr energie ausgestattet, bin innerlich unruhig, ich bin mit meiner aufmerksamkeit bei vielen unterschiedlichen dingen etc...
Dann handle ich mit entgegenwirken, kontakt mit der psychiaterin, reservemedis einsetzen, erste priorität den schlaf regeln, medierhöhung, mich abkapseln, in der wohnung bleiben, reizabschirmung, ruhige tätigkeiten.
Es kann auch sein, dass man von der depression in die hypomanie rutscht. Wenn nach der depression die stimmung steigt, beobachte ich dies besonders kritisch.
Ich bin stabil, aber erleide manchmal rückfälle. Ich verstehe deine angst davor, wieder in die manie zu rutschen und dem ausgeliefert zu sein. Das ist auch meine angst. Aber je besser und früher ich das aufblühen der phasen bemerke und handle, je grössere chancen habe ich, das unglück abzuwenden. Ich investiere viel ins vorbeugen, weil das meine einzige chance ist.
Ich habe keine kinder, deshalb kann ich bei diesem punkt nicht viel schreiben. Ausser, dass es sicher sehr belastend ist und dass es, so hoffe ich, irgendwann an einem tag in der zukunft wieder möglich ist, dass ihr euch sehen könnt und wieder einen guten kontakt aufbauen könnt.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten