hallo blümelein
ich nehme lithium seit 10 jahren und die stabilität, die seither eingekehrt ist, möchte ich nicht mehr missen. mein leben ist jetzt ein anderes, schöneres. obwohl ich auch noch andere medis habe, liessen sich rückfälle nicht komplett ausschliessen, auch klinikaufenthalte gabs, jedoch seltener als am anfang.
der umgang mit der krankheit wird besser, ich reagiere schneller auf anzeichen, kenne mich besser. trotzdem die krankheit wird auch immer fieser und schnelllebiger, es kippt zum teil über nacht.
ich lasse regelmässig meine blutwerte kontrollieren, musste auch schon auf zu niedrige werte mit geringer lithiumerhöhung reagieren. aber es ist jetzt seit jahren dieselbe dosierung.
ich arbeite ebenfalls in einem kreativen beruf und bin nebenbei noch in einem kreativatelier und eigenen atelier tätig. ich finde dauernd neue ideen, was der unterschied zur manie bei mir ist, die ideen ploppen nicht am förderband auf, sondern kommen durchdachter und es findet mehr ein ideen ausdenk prozess statt, was ich als sehr angenehm und brauchbar empfinde. ausserdem habe ich dann auch den biss, ideen über längere zeit auszuarbeiten und geduldig grössere projekte umzusetzen.
ich bin wie du auch seit 7 jahren in einer beziehung. das ist mir nebst den medis auch ein wichtiger pfeiler. mein freund ist entspannter als ich und ruht sich gerne mal aus, ich neige zur übertreibung an aktivitäten. er tut mir gut, so ruhen wir gerne gemeinsam aus, vorallem das wochenende geniessen wir ruhig. so ist in dieser zeit entspannung eingekehrt und hat mich geerdet, dass ich vor lauter ideen und aktivitäten nicht durchdrehe.
ich wünsche dir alles gute auf deinem weg, der weg mit der bipolaren störung an der seite kann manchmal zwar anstrengend sein, aber auch eine herausforderung, die man annehmen und meistern kann.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten