Hallo Kins,

freut mich, dass du dich auch außerhalb des Forums für Angehörige engagieren willst.
Meine SH-Erfahrung besagt, dass es erstmal schwierig ist, eine Gruppe ins Leben zu rufen. Dazu sind die Klinik und Gemeindepsychiatrie im Rücken schon mal ein Pfund. Ein paar funktionierende Tipps findest du zur Gruppengründung im Starterpaket auf der DGBS-Website.
Angehörige haben natürlich einen anderen Blick auf die Bipo, sind anders betroffen, gestresst, genervt davon und auch ihre Ängste differieren zu denen der Betroffenen - aber das weißt du alles selbst. Gerade dieses Erfahrungswissen, das sogenannte intrinsische Wissen, können Angehörige nur von anderen Angehörigen erhalten, teilen und selbst erweitern. Alles professionelle Wissen kann man sich selbst anlesen. Wichtig finde ich, das teilen der Erlebnisse, getragen sein in Krisenzeiten, wobei die Krisen des Betroffenen ja auch immer Krisen der Familie sind.

Von Angehörigen in Gruppe erinnere ich, dass die Regelmäßigkeit, die Konstanz in der Teilnahme beklagt wurde. Wenn "Land unter" ist, kommen schon mal Teilnehmer, um ihre Sorgen loszuwerden, sich auszutauschen. Wenn zu Hause ein Stück "Ruhe" eingezogen ist, sind sie froh, nach dem Kräfte zehrenden Stress selbst zur Ruhe zu kommen. Sie sind zu Hause und durch Arbeit ...., so eingespannt, dass manchem oft Zeit für die Gruppe fehlt.

Ich vermute, es sind weniger die Themen, die man auch gemeinsam sich heraus suchen kann, als das was der Einzelne so mitnimmt von den Anderen und natürlich auch in Bezug auf besprochene Themen, sowie Trost, Empathie, Wertschätzung, Tipps und Tricks im Umgang in schwierigen Situationen oder auch mal den Kopf gewaschen kriegen, was die Leute wieder kommen lässt. Gemeinsam auch lachen können, das Klima in der Gruppe sind wichtig.

Die Frage, soll es eine angeleitete oder eine Selbsthilfegruppe werden, wäre zu Beginn zu entscheiden. Ihr brauch einen langen Atem, wenn anfangs sich tatsächlich nur 2-3 engagieren wollen, nicht entmutigen lassen.

Viel Erfolg mit lG
s.