hallo Kins,
erstmal Hut ab, dass du dich so nachhaltig engagierst. Viele Angehörige lassen sich in unserer SHG wenige Male sehen und dann nie wieder. Das hatte ja Soul hier auch schon geschrieben.
Wir sind eine tws. gemischte Gruppe, d.h. 1 x monatlich können auch Angehörige teilnehmen. Wir hatten das auch schon 2 x monatlich versucht, sind aber wieder auf 1 x zurück mangels Teilnehmer seitens der Angehörigen.
Ein Problem ist immer wieder, Angehörigen klar zu machen, dass es eine ärztliche Schweigepflicht gibt, die ohne Zustimmung des Betroffenen nicht umgangen werden kann. Ein nächstes Problem ist Überfürsorglichkeit und die Einstellung, dass Angehörige zu wissen meinen, was gut und richtig ist.
Das Nähe-Distanz-Problem ist oft Thema. Angehörige reiben sich bis zur eigenen Erschöpfung auf und müssen mühselig daran arbeiten, dass sie nicht alles kontrollieren können oder dem Betroffenen abnehmen. Grenzen setzen, sich selbst und dem Betroffenen. Das sind wohl immer wiederkehrende große Probleme.
Ich arbeite gern mit Angehörigen. Habe das getan in einem kleinen Psychoseseminar in dem Ort, wo ich vor 5 Jahren weggezogen bin, und tue es noch in der Beratung und der SHG.
Unangenehm für mich persönlich waren immer solche, die allen anderen die Schuld gegeben haben (Partner/Innen, Freunde, Arbeitgeber, Kollegen usw.), wo weder Angehörige noch Betroffene zu Eskalationen von Situationen beigetragen haben. Das sind die Hartnäckigsten und Uneinsichtigsten. Hier lässt sich schwer rankommen.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.