Ich weiss doch selber, daß es blöd ist, mir eine Manie zu wünschen, weil ich deren Auswirkungen
kenne und momentan im Bekanntenkreis auch wieder miterlebe.

Dieser Gedanke kam abends ganz spontan, aus dem Wunsch heraus, einfach mal loslassen zu
können und weg von diesem ganzen negativen, so wie ich es in der letzten Zeit erlebe.
Keine Lust mehr darauf unter ständigen Angsten und Panikattacken zu leiden.
Ich war es leid.

Dann die Erfahrungen der Ärzte, die einfach nur froh sind, eine depressive Patientin vor sich
zu haben, die still in ihrem Kämmerlein sitzt, kaum noch rausgehen mag und brav ihre Medis
nimmt und sie möglichst in Ruhe lässt.
Ist ja bequem, mich alle 3 Monate mal für 10 Minuten sehen zu müssen, weil es die Kranken-
kasse so vorschreibt.

Man muss auch mal was aushalten können, meinte meine Ärztin mal, wobei ich ihr dann geant-
wortet habe, daß ich das ja nun gezeigt habe, daß ich das auch kann, nach 50 Jahren Erkrankung.

Ich verstehe nur nicht, warum sie so ablehnend reagiert, wenn ich sie darum bitte, ein anderes Medikament
auszuprobieren.

Es ist doch möglich, daß nach 12- jähriger Einnahme das Venlafaxin nicht mehr hilft. Sie will, daß ich
dabei bleibe.
Ich wäre es ja selber schuld, daß ich so unter Ängsten leide, meinte sie letztens, als ich versucht habe,
das AD so langsam auszuschleichen und sie angerufen habe.
Sie hätte mich ja gleich gewarnt.
Ich bat sie darum, mir in dieser Zeit evtl ein bromhaltiges Medi kurzfristig zur Unterstützung zu
verschreiben, um es danach mit einem anderen AD zu versuchen.

Macht sie nicht.

Warum kann ich nicht selber entscheiden, was mir gut tut. Immerhin sehe ich mich als einen mündigen
Patienten.

Natürlich könnte ich mir einen anderen Psychiater suchen, aber das ist schwierig hier.

Immerhin bin ich auch vor 3 Jahren wieder "reumutig" zu ihr zurückgegangen, nachdem ich vorher schon
15 Jahre bei ihr in Behandlung war.
Mit dem anderen Psychiater, den ich zwischenzeitlich hatte, kam ich gar nicht zurecht.
Dort fühlte ich mich auch nicht ernstgenommen, weil er ebenfalls mündige Patienten ablehnte.

Aber selbst wenn ich schon 68 bin sehe ich nicht ein, daß es mir den Rest meiner Jahre weiterhin
schlecht gehen muss, nur weil meine Ärztin sich querstellt.

Ich höre jetzt auf mit dem Jammern, aber meine Wut musste einfach mal raus.

Vg mexx

Betroffene Bipo 2

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Niemand braucht so bitternötig ein Lächeln
wie derjenige,
der für andere keins mehr übrig hat.