Hallo Mexx
Ich kann das sehr gut nachfühlen. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen Dir das zu schreiben, da ich - mindestens gegenwärtig - mehr oder weniger erreicht habe, was Du Dir wünscht.
Ich war JAHRELANG depressiv in unterschiedlicher Schwere, habe mich in dieser Zeit irgendwie "durch's Leben" gewurstelt - sehr vieles ist dabei kaputt gegangen. Ich habe diesen - miesen - Zustand aber nicht wirklich als Depression erkannt, sondern einfach gedacht "so ist das halt wenn man alt wird".
Ich bin heute in der glücklichen Situation auf Duloextin SEHR gut anzusprechen, ich habe über die letzten 18 Monate eine grosse Veränderung (und mE Weiterentwicklung) durchgemacht - rückblickend bereue ich nur, dass ich nicht viel früher aktiv wurde, ich habe leider Jahre meines Lebens "vergeudet".
Ich bin - mittlerweile mit lediglich 30mg Duloxetin täglich - in einem leicht hypomanen Dauerzustand, die Flughöhe der Hypomanie kann ich mit Medikamenten und meinem eigenen Verhalten sehr gut feinsteuern.
Die grösste Herausforderung besteht für mich darin, die notwendige Disziplin aufzubringen Dinge zu erledigen - diese Disziplin ist NEU notwendig da die Ängste - welche mich vorher "angetrieben" haben - nun nicht mehr da sind, ebenso die Angst vor Konsequenzen etwas "nicht zu tun" ebenfalls nicht; was ohne Disziplin durchaus verheerend sein kann.
Wie schon mehrfach ausgeführt - ist meine eigene Theorie - "funktioniere" ich möglicherweise ein bisschen anders aufgrund meiner schizoiden Züge, ich glaube diese bewahren mich davor "komplett abzufliegen".
Welche Medikamente hast Du denn schon probiert um aus der Depression rauszukommen? Ich habe schon von Leuten gehört die sehr unkonventionelle Wege einschlagen mussten um zum Erfolg zu kommen, bspw. Ritalin und Ketamin (!). Dies einfach als Input für Deine psychologische Betreuung.
Beste Grüsse
Statler