Ja, ich habe Unterstützung, mein Bruder ist direkt gestern Abend noch gekommen und hat hier auch geschlafen. Ansonsten habe ich bislang noch mit niemandem darüber gesprochen - einige Vertraute kennen allerdings die Vorgeschichte, hab ja auch z.T. schon bei einer Freundin und bei meiner Famliie geschlafen, also ich kann schon jederzeit wo hin, wenn ich will.
Habe heute mit meinem Mann sprechen können - er ist jetzt viel ruhiger, aber emotional sehr instabil, finde ich - böse, traurig, verzweifelt, verletzt - von Krankheitseinsicht aber absolut keine Spur, er fühlt sich komplett als Opfer. Die Polizei hat ihn sehr zugerichtet, wohl aber eher beim zweiten Einsatz, denke ich, als er abgehauen war, und auch in der Klinik mussten sie ihn fixieren etc. - das hat ihn sehr mitgenommen. Aber er reflektiert Null, was vielleicht bei ihm nicht gestimmt haben könnte.
M.a.W., es wird sich gar nichts ändern - er wird sich beruhigen, spätestens nach einer Woche entlassen werden und wahrscheinlich wird er keine Therapie bekommen bzw. keine Medikamente akzeptieren. Dann wird er wieder Zeug rauchen und so wieder auf einen Film kommen etc. Die Manie oder was auch immer das ist lauert ja immer noch im Hintergrund, er war einfach noch sediert von gestern, denke ich mal? Und er war immer gut darin, sich "draussen" exaltiert aber nicht aggressiv zu verhalten - so wie chihuahua83 von ihrem Ex berichtet hat, ihr und bei den nächsten Nachbarn aggressiv etc. und sonst soweit im Rahmen... So ist es auch bei ihm. Nur einmal hat er im Restaurant einen Aussetzer gehabt, auf dem Höhepunkt seiner Phase bislang. Sonst ging es immer nur gegen mich, meine Familie und gegen die Nachbarn, die seinen Lärm nicht tolerieren wollen/können. Vielleicht geht er auch gerade sehr strategisch vor, nur um rauszukommen, sein dann doch sehr liebes, weiches Verhalten mir gegenüber eingeschlossen?
Ganz egal wie, es wird zwischen uns kaum zu kitten sein, er wirft es mir ja vor, dass ich ihm das angetan habe. Und solange er nicht begreift, dass ich gute Gründe hatte und er Hilfe braucht, wird sich nichts ändern. Und damit ist für uns der Weg vorbei. Er will eh nicht hier bleiben, er will in seine Heimat. Es ist alles sehr traurig, aber ich muss auch ganz klar sehen: So sehr wir uns lieben, das ist kein Leben für mein Kind. Das geht wenn dann nur auf Abstand. Und darauf wird es wohl auch hinaus laufen.