Hallo Sternenstaub,
ich bin seit 2002 hier im Forum. Wie oft ich deinen Satz im Sinne von "Alles im Griff" bei denen gelesen habe, wo andere Forumsteilnehmer den Schreibenden zur Vorsicht gemahnt haben aufgrund seiner für die Anderen doch sehr allarmierenden Schreibweise, kann ich nicht mehr zählen.
Du bist nicht die erste Person, die davon überzeugt ist und du wirst auch nicht die Letzte sein. Ich kann nur hoffen, dass du zum Arzt gehst und dich, so schwer es sicherlich sein wird, behandeln lässt.
So wie ich sah, hast du vor diesem Baum einen anderen Baum gepflanzt [
www.bipolar-forum.de], wo anscheinend du selbst recht skeptisch über dein Verhalten warst. Du warst dir da nicht sicher und fragtest das Forum. DAS war eine noch recht gesunde Reaktion von Dir, da warst du noch relativ reflektiert oder zumindest wohl dein Unterbewusstsein.
Könntest du dieser ersten Stimme von Dir folgen und nicht dem Dämon Manie aufsitzen, erst dann hättest du die Möglichkeit die anflutende Manie in den Griff zu kommen. Trau also deinem ersten Bauchgefühl, trau deiner Skepsis, deine Frage, ob das alles noch im normalen Bereich ist, war berechtigt, da hast du die Anfänge aufgespürt. DAS bist DU, da war dein noch relativ gesundes Gefühl. Stärke also diesen Anteil von dir, stärke deine Skepsis gegenüber deiner eigenen Logik, die du gerade in dir trägst.
Man sagt, die Depression lügt in ihrer Art, wie sie einen klein machen will. Die Manie lügt ebenso, wie sie versucht dich in Sicherheit zu wiegen, dich mit großartigen Gefühlen zu verzaubern, dir einzureden, dass die manischen Ambitionen dein wahres Ich ist und das alle Anderen unrecht haben.
Traue diesen Dingen nicht, setze dich gegen deine eigene Logik, die nur die Logik der Manie ist nichts sonst. Sie will dich ins Verderben locken mit aller kraft, sie sagt dir süße Sachen, sie will dich mit Großartigkeit locken. Entsage ihr, gehe zum Arzt und lass dich behandeln. Du wirst es Dir selber Danken, wenn du deine anflutende Manie noch irgendwie stoppen und einen Scherbenhaufen dadurch verhindern kannst.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.18 23:41.