Die Sache mit den Frühsymptomen ist ja die wichtigste. Ich beobachte mich ja auch sehr genau und wage es zu behaupten, dass mir Veränderungen an mir schon auffallen, sollten sie da sein, wie auch zur Zeit. Aber dann gilt es halt zu differenzieren, ob diverse Veränderungen nicht auch bei nicht Betroffenen vorkommen. Wer hat nicht mal Tage an denen er fit ist und nur gering schläft. Es ist doch erlaubt im Netz nach Unterkünften in schönen Destinationen zu suchen. Jo mei, Träume sind Schäume.
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? Ich denke, was ich will und was mich beglücket, doch alles in der Still’, und wie es sich schicket. Mein Wunsch und Begehren kann niemand verwehren, es bleibet dabei: die Gedanken sind frei! ;-D
Und wenn man provoziert wird und sich wehrt, ist es dann ein manischer Ausbruch? Nein, denn auch nicht-Betroffene reagieren in diversen Situationen aggressiv. Wo also ist die Grenze zwischen OK und NICHT OK. Der letzte manische Schub hat mir viel genommen und mir viel zerstört. Auch die gereizt nervöse Depression danach, wo ich fast eine Dummheit getan hätte. Aber es hat mir auch alles viel gegeben. Etwas neues in meinem Leben, etwas was ich im nicht-manischem Zustand niemals getan hätte und im manischen getan habe und wofür ich so dankbar bin. Irre oder? Gerade umgekehrt also. Die Depression ist bei mir eine absolute Gratwanderung, ja. Ich neige nämlich trotz Lithium zu Suizidgedanken wenn ich schwerer depressiv bin. Was ja eigentlich nicht sein dürfte da das Lithium ja ein Allheilmittel gegen solche Gedanken ist.
Wenn man Symptome zu erkennen meint, hinterfrage ich, ob es sich um solche handelt, oder ob es im Rahmen ist wie bei nicht-Betroffenen .Weil man darf nicht vergessen, dass man auch oft den Fehler macht zu sehr auf sich zu schauen um sich zu sehr zu beobachten. Ab einem gewissen Punkt ist das nämlich ein Fehler finde ich. Weil man alles bewertet und misstrauisch ansieht und den Blick für die Normalität verliert. Dann kommt eben sowas raus, dass man sich fragt „Was bedeutet für mich die Normalität. Wann bin ich in der Mitte?“
Nicht mal Angehörige können das oft beantworten. Die unbewusst die negativen Symptome gegen einen verwenden, um einen zu demütigen oder aus dem Verkehr zu ziehen..
Liegen und an die Decke starren = faul sein, bei Pflichten Hilfe benötigen = Verantwortung abschieben, Aggressiv = manisch (aber dass dem ein Streit vorausging wird verleugnet), Einkaufen = manisch (aber das man dies oder jenes wirklich benötigt wird nicht gesehen), Viel Bewegung und viel Antrieb = manisch (achja, aber das man am Abend auch auf der Couch liegt, eine TV Sendung sieht und entspannt die Füße hochlagert sieht niemand) Und dann eben diverse freche Drohungen um einen zu erniedrigen und wieder zu demütigen („Du bist so
ordinär schimpfend, wir rufen jetzt die Polizei du………..
du*mes, Arsc*lo*h!“) – ahja und wer steigt in den Krankenwagen, wenn die Polizei und der Notarzt kommen? Das Arsc*lo*h oder das Arsc*lo*h?
Ich habe mich für gar nix entschieden, das ist ja das tragische. Ich muss zum Arzt. Ich will nicht. Ich will doch. Ich will nicht. Ich will doch. K.a. ;))