Hallo Elsbeth,

danke für's Daumendrücken und die guten Wünsche.

Inzwischen habe ich ausreichend geschlafen, war viel mit meinem Hund in der Natur unterwegs und habe zusammen
mit meiner Freundin für ihn eine Holzhütte zusammengebaut, die nun im Garten steht. Das hat mir zu innerem Abstand
zu der mich beunruhigenden Situation verholfen.

Nach meinen negativen Erfahrungen - besonders in den Landeskliniken - hatte es sehr lange gedauert, bis ich mich auf
den bisherigen Psychiater einlassen und seine Unterstützung annehmen konnte. Dabei stand nie die Krankheit im Vorder-
grund, sondern die Stärkung und Förderung meiner gesunden Anteile.

14 Jahre sind eine lange Zeit. Und mir war klar, dass ich einen Arzt, der die Krankheit in diesem Maße "vernachlässigt",
wie mein Doc es getan hat, nicht mehr finden werde.

Eine andere - vielleicht unbegründete Sorge - von mir ist, ob ein norddeutscher Psychiater zwischen meinem rhein-
ländischen Temperament und einer hypomanen Phase zu unterscheiden weiß.

Ob das bei der mich nun weiter begleitenden Ärztin der Institutsambulanz so ist, wird sich zeigen.

Eines hat mich allerdings schon mal beruhigt. Sie sagte mir, dass sie - obwohl Carbamazepin ein sehr altes Medikament ist,
das heute fast gar nicht mehr verordnet wird - an meiner Phasenprophylaxe nichts ändern will.

Hätte der Entlassungsbericht meines letzten Klinikaufenthalts und ein Bericht meines bisherigen Psychiaters vorgelegen,
wäre die eine oder andere Frage sicher auch nicht nötig gewesen. Ich war selbst überrascht, welche mich offensichtlich
bis heute belastenden Beispiele mir bei der Beantwortung eingefallen sind.

Da ist eine Menge in mir in Bewegung geraten, worauf ich nicht vorbereitet war.

Hinzu kommt, dass die Vergangenheit von Seiten meines bisherigen Arztes bewußt nicht angesprochen wurde.
Für mich galt immer Die Vergangenheit ist unwiederbringlich vorbei!
Deshalb schaue ich auch nicht zurück.

Hätte ich das in der Vergangenheit getan, wäre ich nie wieder auf die Füße gekommen.

Viele Grüße

Deborah


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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)

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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.17 07:54.