Es ist auch nicht in Ordnung dass Du komplett allein gelassen wirst. Die Mutter scheint auch überfordert zu sein.
Möglicherweise würde sie sich wieder mehr einbringen, wenn Du Dich zurück nimmst und damit konsequent bleibst. Da kann ich aber natürlich nicht wirklich etwas raten, ohne die beteiligten Personen zu kennen.

Deine Sorge um ihre Laufbahn und Deinen Zweifel an ihren Plänen kann ich verstehen, da musst Du aber letztendlich im Moment keine Energie rein stecken finde ich. Das sind Dinge, die muss sie mit sich ausmachen und erkennen, oder eben nicht. Und in einer Krisensituation ist für solche Grundsatzentscheidungen eh nicht die Zeit, da muss man erstmal einen klaren Kopf zu haben.

Ich weiß, dass kann manchmal dem Betroffenen so wichtig erscheinen und im Kopf rumgeistern. Ich selbst habe in meiner Manie und Depression immer meine Hausarbeiten im Hinterkopf gehabt. Es scheint mir so einen Druck gemacht zu haben.
Ich hatte wirklich meinen philosophischen Text mit in der geschlossenen Station, zu dem ich etwas schreiben wollte, und ich meinte zu meiner Ärztin:
"Wenn ich damit fertig bin, kann ich dann gehen?"
Total verrannt.
Aber da muss halt jemand da sein (und das musst nicht Du sein, das können eher Ärzte oder auch andere Bezugspersonen oder Freunde sein) der sagt: "Darum geht es jetzt nicht, das sind alles Sachen für die Zeit, wenn es Dir wieder besser geht. Jetzt nimmst Du erstmal hier an Therapien die Angebote mit und schaust, was Dir hilft."
Was sie dann an Zukunftsplänen hat und inwieweit man Alternativen finden könnte, dass kann man auch in einer Therapie erarbeiten.

Bei dem Hausarbeiten-Kram könntest Du Dich auch abgrenzen, wenn sie ganz gesund wäre, und hättest es vielleicht schon früher tun sollen. Wenn es eben nicht Dein Fach ist, dann kannst Du sowieso höchstens die Rechtschreibung gegenlesen. Und wenn Die Arbeiten so neben der Spur sind, dass sie gar keine Chance auf Bestehen haben, dann würde ich mich da auch nicht darauf einlassen.