Hallo,
Quote
seeteufel
Als wir umgezogen sind, hatte sie eben auch einen manischen Schub. Ich musste die meisten Entscheidungen da alleine treffen. Und ich habe mich für sie entschieden, weil sie mir versicherte, dass der Umzugsstress verantwortlich sei. Inzwischen ist mir (und ihr) aber klar, dass die Beziehung ihr zu viel geworden ist und dass es das Beste ist, wenn wir uns trennen.
Ich glaube bei eurem ganzen Beziehungschaos ist es vielleicht beruhigend für Dich zu wissen, dass ihr vermutlich eher der Tod ihres Vaters und der Umzug zuviel geworden sind. Bei unserer Krankheit - ich bin auch Betroffene - ist Struktur wichtig. Veränderungen wie Umzüge oder Urlaube können Phasen auslösen, erst recht große Einschnitte im Leben wie der Verlust einer wichtigen Bezugsperson, bei ihr der Vater. Vielleicht noch leichter zu verstehen, denn dass kann auch geistig stabilere Menschen komplett aus der Bahn werfen.
Auch weißt Du jetzt für die Zukunft, dass es nicht unbedingt gilt, wenn dir ein Maniker etwas versichert.
Du willst so schnell wie möglich aus der Wohnung raus um mit der Beziehung abzuschließen. Das finde ich verständlich.
Ich glaube aber etwas Geduld ist hier vielleicht hilfreich bis sich die Gemüter beruhigt haben.
Ich finde den Rat ihrer Betreuerin ihr gegenüber korrekt. Die Betreuerin muss ihre Interessen vertreten, und ihr Interesse ist nicht noch eine Veränderung ihres Rückzugsortes während sie in der Psychiatrie ist. In Ihrem Zustand sollte sie keine wichtigen Entscheidungen treffen. Es gilt erst einmal für sie, wieder einigermaßen stabil zu werden.
Du sagst Du kannst nicht
alles machen. Was sind denn im Moment die ganzen Sachen die Dich belasten? Kannst Du Dich nicht vielleicht auch während Du noch dort wohnst aus einigen Dingen herausnehmen?
Ich meine, die Wohnung um Dich herum sauber zu halten, so dass Du Dich darin solange noch wohl fühlst, das wäre jetzt das Einzige, was mir einfällt, was Du noch tun musst. Ansonsten, ja, solltest Du jederzeit auf Dich achten und Dich abgrenzen, wenn es Dir damit besser geht.
Wie sieht es mit Unterstützung für Dich aus? Kannst Du es vielleicht möglich machen dort auszuziehen und in eine WG, irgendeine günstige Möglichkeit, auch wenn Du die Hälfte der Miete noch weiter zahlen würdest?
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30 Jahre alt, Diagnose 2011, Medikament: Quetiapin Retard 250mg