Liebe Birgit,
nur ein paar Ideen im Telegrammstil:
- Ob Du mit Deinem Mann weiter zusammensein willst, also ob in der Beziehung das Positive oder das Negative überwiegt, kannst nur Du entscheiden. Wenn Deine Therapeutin gut ist, hat sie sich nicht so bestimmend ausgedrückt, wie Du es empfunden hast
- Es kommt häufig vor, daß sich an eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie noch eine tiefenpsychologische Therapie anschließt
- Wie in Liebesbeziehungen kann es auch in therapeutischen Beziehungen vorkommen, daß man sich zu einer Trennung entschließen muß. Das bedeutet nicht, daß der andere schlecht ist.
- Früher hat man grundsätzlich keine Psychoanalyse mit Psychotikern (also auch uns Manisch-depressiven) gemacht. das bezieht sich aber auf das klassische Setting mit auf der Couch liegen und 3-5 Sitzungen pro Woche. Heutzutage sieht man das aber anders. Meiner Meinung nach ist eine ganz gute Möglichkeit eine tiefenpsychologisch orientierte Gesprächstherapie, also quasi "Mini-Analyse" im Sitzen und mit 1-2 Sitzungen pro Woche.
- Das ist das, was ich vor einigen Jahren gemacht habe. (Einzel und Gruppe). Momentan überlege ich, noch eine kognitive Verhaltenstherapie zu machen, zum Beispiel gegen das typische depressive "Ich kann nix-Ich bin nix"-Denken, kann mich aber noch nicht so recht durchringen.
- Das Wichtigste bei einer Therapie ist die Beziehung zur Therapeutin/ten, meiner Meinung nach viel wichtiger als die Art der Therapie.
Ich hoffe, Du kannst mit den Gedankenfetzen was anfangen!
Viele Grüße
Jane