Liebe Elsa!
Du scheinst viel mutiger und offener zu sein wie ich. Finde ich toll, dass du das Thema mit deinem Umfeld besprichst, ich kann es aber irgendwie nicht - weil alle meine Mutter kennen und ich will es ihr gegenüber noch nicht tun. Ich glaube am wichtigsten wäre es für mich, mit ihr selbst einmal darüber zu reden.
Was den Schritt in die Öffentlichkeit anbelangt - ich habe gesehen dass sich auf Monas Angebot noch nicht gerade viele gestürzt haben - fühle ich mich auch nicht ganz dafür berufen. Den wenn man es genau nimmt - obwohl meine Mutter seit ich auf der Welt bin MD ist, habe ich nur sehr wenig mitbekommen. Sie hatte zwar in den ersten paar Jahren jährlich Krankheitsphasen, aber daran kann ich mich nicht erinnern. Jetzt klappt es mit den Medikamenten ganz gut, und ich habe erst eine Phase mehr oder weniger mitbekommen, und da ist alles so schnell gegangen - 1 Tag nachdem ich es überhaupt registriert habe dass sich da was anbahnt war sie schon mit psychotischen Symptomen im Spital. Soviel zu meiner Erfahrung und meiner damaligen Information - ich bilde mir ein ich wäre jetzt sensibler und würde es früher merken. Aber wer weiß. Der Ausbruch geschieht ja manchmal wirklich sehr aprubt.
Wenn ich mir so anschaue, was andere schon alles miterlebt haben, glaube ich dass es viele gibt die mehr dazu erzählen könnten. Vielleicht kann ich auch mal mit meinem Vater darüber reden. Ich kann nur eines sagen - Information ist für die Angehörigen unheimlich wichtig, mir hat es ein bisschen die Angst vor dieser Krankheit genommen, wenn man das so sagen kann.
Liebe Grüße
Judith