Liebe Judith und alle anderen,
habe inzwischen nachgefragt ob mein Mann z.B. bereit wäre öffentlich etwas über die Krankheit zu erzählen. Er ist es, aber das JA kam eher sehr zögerlich, das auf Grund der besonderen Beziehung zu seiner Ex-Frau. Kann ich verstehen. Ich bin gerne bereit etwas dazu zu sagen, aber ich bin nicht direkt bertroffen. Ich kann nur erzählen was ich in zweiter Reihe erlebt habe. Nun ja, wir haben zuhause darüber ganz heftig diskutiert ob seine Ehe vielleicht nich kaptutt gegangen wäre und viel Unheil nicht über die Familie gekommen wäre, wenn man eher die richtige Diagnose gestellt hätte oder wenn man eher einen Arzt konsultiert hätte. Beides hätte ein offeneres Verhältnis zur Krankheit bedeutet und als erstes viel mehr Wissen.
Eine Kollegin von mir hat Brustkrebs, ich habe mit ihr über meinen persönlichen Fall gesprochen: Ergebnis auch ihr ist es schwer gefallen offen über ihre Krankheit (zweiter Ausbruch) zu reden, aber seit sie es tut, hat sich bei ihr etwas gelöst, es geht ihr viel besser mit sich selbst und siehe da, die überraschten Augen von erstaunten Mitmenschen gibt es natürlich immer noch, aber nach der ersten Überraschung durch die Offenheit, sind es die anderen plötzlich auch und erzählen ..... Na ja hierzu gibt´s bestimmt ganz viele Beispiele, der Krankheit muss das mystische, das "schlimme" genommen werden und das geht nur über Information.
Ich möchte hiermit jeden bestärken sich zu trauen, denn nur so kann man etwas nach vorne bringen und bewegen.
Nur Mut, sollte ich irgendwie unterstützen können, bitte ich beite es an. Ach noch eine kleine Info. Durch meine offenen Gespräche hier im Büro weiss ich jetzt, dass eine Mitarbeiterin nicht nur starke Depressionen hat, das weiss ich, sondern auch schizophrene Anfälle bekommt. Unser Verhältnis ist seither nicht weniger schlecht.