Morgen stairway,
Du schriebst: "Ich habe noch nie einen Mann sagen hören, dass er es liebt, wenn seine Frau ihm die Leviten liesst, also sagt, was sie wirklich denkt [... das Rumzicken lasse ich mal weg, das ist was anderes!]"
Dann bin ich halt der Erste!! Ich finde das super, wenn mir eine Frau mal ehrlich, ohne gleich affektiert zu sein, ihre Meinung sagt. Wenn sie mir klipp und klar vor den Kopf "knallt", was in ihrem Kopf gerade passiert, was sie von mir hält, welche Rolle ich gerade in ihrem Kopfkino spiele!! Eher James Bond oder eher Forrest Gump?? Beurteilt nach ihrem eigenen Wertemaßstab!! Damit kann ich etwas anfangen, ich gleiche es mit meinem eigenen "Selbstbild" ab und dann kann man sich darüber austauschen. Jedenfalls bringt mir das mehr als ein "Diskurs" auf der "emotionalen" Schiene wie z.B. "Ich fühle mich immer so und so, wenn Du dieses oder jenes tust!". Da denke ich mir immer oder zumindest häufig: "Tja, und was habe ich damit zu tun? Das ist doch Dein Problem, oder? Was willst Du überhaupt von mir? Sag es mir doch bitte mal konkret!!! HILFE!!"
zu der weiblichen Identität: Ich stelle nur fest, dass Frauen seit 40 Jahren daran rumdoktorn und irgendwie scheint nichts dabei rumzukommen. Bei mir in der Uni gibt es in der Bibliothek der Soziologie (aber auch in anderen Fachbibliotheken) geschätzte 20 000 Werke zum übergeordneten Thema "Gender" (dabei geht es meistens aber uch um "die Frau" und ihre Rolle in der Gesellschaft), Frau und Weiblichkeit mit teilweise echt sehr seltsamen Titeln. Einzelheiten verkneife ich mir jetzt. Männerforschung begrenzt sich dann eher auf ein paar Dutzend Werke und das finde ich sehr sympathisch!! Man muss einfach nicht immer ALLES auseinadernehmen, sezieren und dann versuchen, es irgendwie neu zusammenzustecken. Wozu braucht die einzelne Frau überhaupt ein übergeordnetes Frauenbild aus der Gesellschaft? Wieso tut sie nicht einfach das, was sie für richtig hält? Es hat sich doch bereits jede Menge verändert! Wir sind nicht mehr im 19. Jahrhundert! Vielleicht geschieht das alles ja eher unbwusst, jedenfalls habe ich mich noch nie dabei ertappen können, dass ich mir erst das gesellschaftliche Männerbild anschaue und dann versuche, mich in dieses Bild hineinzumalen.
Weiterhin stelle ich fest, dass in vielen Schulen folgendes Phänomen zu beobachten ist: ein aufsässiger Schüler, der den Unterricht stört, wird heutzutage als schlecht erzogen eingeordnet, als PROBLEM und es wird gewünscht, dass dieser Schüler erstmal "abgeschliffen" und auf (Gendermainstream-)Linie gebracht wird. Eine rotzfreche Schülerin dagegen gilt heute seltsamerweise häufig als Inbegriff der Emanzipation und daher als besonderes "förderungswert". Ich kann mich täuschen, aber das ist eben mein Eindruck.
Hier im Forum gibt es übrigens auch einige Schreiberinnen, die einerseits Klartext sprechen können und dabei gleichzeitig eine gewisse "Weiblichkeit", ohne diese an konkreten Punkten festmachen zu können, mitschwingen lassen.
С сердечным приветом
Ф а н т ô м а з