Hallo stairway,
nachdem dieser "Männer"-Baum derartig "unterwandert" wurde und dadurch m.E. nicht gerade an Qualität gewonnen hat, wollte ich hier eigentlich gar nichts mehr schreiben, aber weil Du mich so unverblümt fragst, mache ich da gerne eine Ausnahme. ;)
Wo fange ich an?
Zunächst einmal habe ich nicht nur "einfach so" einen Smiley hinter die Beteuerung, dass ich ausschließlich in der Manie so "ticke", gesetzt. Ja, auch in stabilen Zeiten fühle ich mich, wenn auch nicht so extrem wie in der Manie, von gewissen Männern sehr stark angezogen.
Diese Anziehung basiert aber nicht auf einer "konkret" sexuellen Ebene, vielmehr geht es mir um eine tiefe geistige Verbundenheit zu einem Menschen, eine Verbindung zu dem, was hinter der Stirn eines Menschen geschieht, welcher Film dort gespielt wird, vor welcher Kulisse, in welcher Galaxie, in welchem Licht die Welt im Kopf des anderen erscheint, wenn man so will, geht es mir in letzter Konsequenz nur um den Verstand eines Menschen und der ist geschlechtsneutral!!
Aber es geht auch um Zärtlichkeiten, um Geborgenheit und um das Gefühl, dass auch ICH mich in einer Beziehung zu einem Menschen mal komplett fallen lassen kann und dabei weiß, dass ich ganz beruhigt und frei fallen darf, weil jemand da ist, der das Zeug dazu hat, mich im Zweifelsfalle aufzufangen und zu halten. Es geht um das Gefühl, dass ICH beschützt werde, wenn ich schwach sein möchte, dass jemand geben kann, wenn ich nehmen möchte und mich führen kann, wenn ich folgen möchte. [das letzte klingt jetzt ein bißchen nach Adolf Nazi, aber so isses halt ;)]
Und irgendwie strahlen diese "Kompetenzen" tendenziell eher Männer auf mich aus als Frauen und in der Manie eben besonders stark. Ich hatte aber bereits auch eine über 5jährige Beziehung zu einer starken, taffen, eleganten, kreativen, geistreichen, warmherzigen, liebevollen, spritzigen, komplexen (nicht komplizierten!!!wichtiger Unterschied), tollen Frau, mit der ich einfach eine wundervolle gemeinsame Zeit hatte; in allen anderen, kürzeren Beziehungen merkte ich aber schnell, dass das alles sehr einseitig verlief, deshalb waren sie ja auch eher kurz. ;) Ich spreche jetzt nicht von "einseitig" im Sinne irgendwelcher materiellen Dinge, also wer den Haushalt macht, wer das Geld ranschafft, wer zu wem häufiger "Ich liebe Dich" sagt, wer sich um die Freizeitgestaltung kümmert, wer die obere Hälfte des Brötchens bekommt, wer die Wasserkisten hochschleppt oder ähnlichem Käse, sondern von dem oben beschriebenen "Kopfkino", das immaterielle Schwingungen zwischen zwei Menschen in einer Beziehung (aber auch sonst) kursieren lässt, die aber mit Worten einfach ziemlich schwer, wenn überhaupt, zu fassen sind, deshalb versuche ich es erst gar nicht.
Bei vielen Frauen habe ich aber tatsächlich das Gefühl, dass alles, was sie tun oder sagen, Ausdruck oberflächlicher, einstudierter, "künstlicher" affektiver Mechanismen ist, ohne dass ein tiefer liegendes Fundament aus "Schwingungen" zu Grunde läge, jedenfalls kein sichtbares. Frauen, so scheint mir, lassen sich im Kontakt mit anderen Menschen in erster Linie von einem einprogrammierten und standardisierten Erwartungshorizont, einem Anforderungskatalog, der sich zuvörderst auf "materielle" und affektive Dinge (auch körperliche Zuneigung ist materiell!!) beschränkt, leiten, den sie dann "abarbeiten" und erst auf Grundlage dessen Ergebnisse sie dann Schwingungen zu einem anderen Menschen "absenden" und ankommende Schwingungen überhaupt erst akzeptieren. Bei Männern scheint mir das eher andersherum zu sein! Erst ist die allgemeine Grundschwingung da und erst dann kommt das Konkrete. Ist es nicht bezeichnend, dass die gefühlvollste Liebeslyrik aus der "Feder" [;)] männlicher Autoren stammt? Dass Männer so sehr leiden, so tiefen Schmerz und Sehnsucht empfinden können, wenn ihre Liebe (die Grundschwingung) nicht erwidert wird, weil sie dem Erwartungshorizont der Frau nicht genügt??
Dieser komische Erwartungshorizont führt übrigens auch zu dieser seltsamen Blockade vieler Frauen, zu diesem "ich-sich-verdreht-sein", von dem ich sprach. Sie versuchen ständig, sich ihre Emotionalität rational zu erklären und umgekehrt, beides miteinander in Einklang zu bringen, irgendwie zu vermischen und auch zu steuern. Das nervt mich persönlich sehr oft in der Kommunikation mit Frauen. Sie scheinen sich ihrer Emotionalität immer so sehr bewusst zu sein, sie steuern zu können, zu tricksen, um die Ecke zu denken, sich "empathisch" (so nennen sie es zumindest) in den anderen hineinzuversetzen, erst fünf Schritte weiter zu denken, ein Ziel zu formulieren, um dann das Gespräch auf die gewünschte Spur zu bringen usw.usf. [für mich aber meistens leicht zu durchschauen und dann einfach nur noch albern ;)]
Dabei entsteht häufig eine ganze Menge Müll, der wie Barrikaden zwischen den Menschen steht, zwischen den eigentlichen Kopfkinos, um die es MIR besonders geht. Viele Frauen versauen mit diesen auf mich unecht wirkenden Affekten einfach selbst den schönsten Film; manchmal sind es zuviele Stehgeiger, manchmal ist der Mund zu rot, die Nacht zu schwarz, die Sonne zu gelb. Jedenfalls lenkt es vom Eigentlichen ab.
Ich merke gerade, dass ich es doch nicht hundertprozentig treffen kann, was ich eigentlich sagen wollte. Sprache ist zu ungenau dafür!! Aber vielleicht ist es wenigstens zum Teil klar geworden, ansonsten versuche ich es ein andernmal erneut oder frag halt nach!
Zum Schluss aber noch zu Deiner eigentlichen Frage. Bislang habe ich "nur" vom Körperlosen gesprochen. Auf dieser Ebene unterscheide ich nicht zwischen dem Geschlecht, aber was das Körperliche betrifft, so bin ich eindeutig heterosexuell - ohne Zweifel!! Ich denke nicht, dass ich mir das nur einbilde oder Anderes aus irgendwelchen Gründen unterdrücke. Es ist wie es ist.
Neue Frauen braucht das Land!!
С сердечным приветом
Ф а н т ô м а з