Hallo Reinhard,
ich denke so weit liegen wir mit unserer Meinung nicht auseinander. Allerdings ist es aus meiner Sicht legitim, an die 10 % zu glauben, gerade weil so wenig über die Krankheit bekannt ist. "Glaube versetzt Berge..."
Habe ebenfalls festgestellt, dass ich nur in einer sehr frühen Phase noch gegensteuern kann. Das heißt ich muss schon sehr kleine Signale von übliche Rauschen herausfiltern und sie als Warnsignal erkennen (z.B. rede ich lauter weil ich etwas betonen will oder weil ich hypomanisch werde).
Werde versuchen, das komplexe System "md" aus Sicht meines technischen Wissens mal als dynamische Modell zu spezifizieren. Ich als mich selbstbeobachtender Mensch neige dann zur Instabilität, wenn fehlerhafte Bewertungen sofort in Aktionen umgewandet werden. Darum ist es sinnvoll, zusätzlich erst den Informationsaustauch mit anderen auszuwerten.
Ob man so ein dynamisches Modell für die md-Störung mit einem Rechner simulieren kann, bezweifel ich zwar zum Teil, aber ich halte es nicht für ausgeschlossen.
Das wird vermutlich Jahre dauern und geht nur in enger Kooperation mit einem interdisziplinären Team. Hätte in dieses Team nicht nur die Erfahrung eines Betroffenen einzbringen.
Nur wenn das dynamische Modell durch Änderung von Parametern auch auf etwas launischer Normalos passt, ist es brauchbar.
Sollte es dann nur mir selbst und den anderen Kranken in unserem Team geholfen haben, ist das schon ein sehr großer Erfolg. Bin derzeit etwas euphorisch, da sich scheinbar erste Anfangserfolge für mich abzeichnen. Aber abwarten, ich werde weiterhin mein Tegretal einnehmen und niemanden raten, etwa auf kurzzeitige Erfolge meines Ansatzes zu hoffen.