Liebe Birgit,
ich freue mich auch wieder, von dir ein Posting zu lesen.
Dein Beitrag hilft mir schon wieder ein bischen weiter, dass ich doch eher eine Midlife-Krisis hatte als eine Hypomanie.
Ich habe mir in der Phase auch erlaubt mich neu zu verlieben. Der eine Typ fand mich auch ganz nett und wir haben per SMS und Telefon alle paar Wochen auch mal bei einem netten Abendessen geflirtet, ich habe ihn aber nicht mit Briefen bombardiert, das Kontaktverhalten war 1:1. Mehr war dann seinerseits nicht erwünscht, weil er mit einer Noch-Ehefrau und einer Noch-Freundin eigentlich schon genug Probleme am Hals hatte.Als das ganz klar ausgesprochen war, habe ich mich auch recht problemlos zurückgezogen ohne in einem "Rausch" zu verharren. Ich kann mich auch an diese Zeit und die Gefühle gut erinnern. Sie sind nicht von mir abgeschnitten. Ich wollte nochmal ein ganz anderes Leben erleben. Dass das irgendwie gehen kann, dazu haben mich die Lebensgeschichten der anderen in der Gruppentherapie ermutigt. Gibt es sowas wie eine induzierte Hypomanie ( aus Esoterikliteratur und Gruppentherapie ERfahrungen)? Meine Depressionsgruppe fand, in mir steckt noch ein anderer Mensch als die "brave" Ehefrau und Mutter. Ich habe dann Familienaufstellungen gemacht (von denen ich nicht weiß, ob sie wirklich verstrauenswürdig sind), die gezeigt haben, dass mein Mann und die zwei kinder ganz gut alleine klarkommen, vielleicht sogar alle drei erwachsener werden als bisher. In der Aufstellung waren sie wie drei Kinder.
Ich habe also nicht "rücksichtslos" meine Pläne verfolgt.
Ich habe mir schon Rückbestätigung von vielen Seiten geholt. Sogar die Erlaubnis, um mich neu zu verlieben, kam letztlich aus der Gruppe.
Ein anderer Typ hat sich jedoch auch in mich verliebt und war so ganz anders als mein bisheriger Mann. Da hat es totel heftig gefunkt und mein Problem ist, dass ich auch in der depressiven Phase immer noch das Gefühl habe ihn zu lieben. Auch an ihm fasziniert mich, dass er kein Typ für eine dauerhafte feste Bindung ist, er war mal 20 Jahre 100 % treuer Ehemann und lebt jetzt seit 15 Jahren ein freies Leben.An ihm kann ich das komischer Weise total akzeptieren, über meinem eigenen Ehemann wache ich jedoch eifersüchtig. Da macht es mich schon depressiv, wenn er allein auf ein Rockkonzert geht.
Ich würde gerne ein freieres Leben leben, kann es aber nicht ertragen, wenn mein Mann das Gleiche tun würde.
Dilemma.
Eva-Maria