Lichtblick schrieb:
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> Ich habe verstanden, was ihr geschrieben habt. Der
> Alkoholkranke muss sich behandeln
> lassen wollen, der Bipolare auch. Das wusste ich
> durchaus.
Meine Gedanken + Erfahrungen direkt im Text-Bezug ,
Lurid :
Mir war nie klar , wie schwer es mit Alkoholikern ist .
Nachdem ich wg seiner Scheidung ( nach & wg Fremd-gehen )
meinen Alkoholiker-Bruder monatelang bei mir hatte ,
wurde mir erst klar , was "Feuer-Wasser" bewirkt :
-- mit wenigen Substanzen ( Heroin ? ) vergleichbare Abhängigkeit beim Süchtigen &
-- kaum vorstellbare Hilflosigkeit und Kopf-Kino - Gehirn-Karussell beim Partner oder Geschwister = Angehörigen
Hätte ich nicht versucht , seine Anzahl Bierflaschen zu reduzieren ,
so hätte ich eventuell auch mal oder öfter ( wer weiß ) selbst zur Flasche gegriffen .
> Aber für mich standen Bipolar-Angehörige vorne.
> Habe ich wohl nicht gut erklärt,
Für mich war es undenkbar , an der Seite einer Frau
mit hohem Charme, gutem Aussehen und hoher Intelligenz
aufgrund von "Märchen" + Manipulationen ,
am Ende wegen des sportlichen Lügens ,
selbst draufzugehen = in eine harte Depression zu knallen ,
die von der sofort aufgesuchten Psycho-Therapeutin als "Krise"
und keinesfalls Depression bezeichnet wurde ;
also ging ich nicht mehr hin , sondern zu einem Oberarzt der Psychiatrie-Station
in einer Klinik und erzählte im ca 30 min . Seine Antwort war klipp + klar :
" Sie haben eine Depression , altersmäßig erholen Sie sich unter Umständen
nicht so schnell wie das erhoffen . Ich rate Ihnen zu einem Anti-Depressivum "
(..
. 3 Monate später für ca 2 bis 3 Monate der erste HöhenFlug ! ... )
Viele Jahre später war sie in der Psychiatrie mit der Diagnose "Bipolare Störung" ,
die bei mir ( zufällig ? ) depressiv vor + hypoman nach der Trennung "ausbrach" .
( .... unglaublicher und komischer Zufall .... )
> Aber wie lernt man denn als Angehörige mit
> Manikern zu reden? Angehörige sind doch
> ausgeliefert. Und dem hätte ich gerne etwas an
> die Seite gestellt.
Angehörige von Manic-Depress
müssen meines Erachtens mit anderen , dritten sprechen , sich Rat holen .
Ich glaube , allein schafft das nahezu niemand .
Ich bin draufgegangen .
Hätte ich nur 1 Kind anstatt 4 , so will ich mir gar nicht ausmalen ....
..... wie das ausgegangen wäre + wohl heute noch schlimm wäre .
Meine 4 Kinder stimmten + stimmen sich zum Umgang mit mir ,
ihrem bipolaren Vater , untereinander ab .
Und zeigen mir auch , daß sie Abstand brauchen =
Kontakt seltener und zeitlich kürzer ;
Das schmerzte mich anfangs .
Jetzt versuche ich , damit klar zu kommen .
Neuerdings thematisierte ich es selbst .
....... Jedoch könnte ich dies nicht ,
wenn sie mir nicht über einige Jahre hinweg gesagt hätten ,
wie sehr sie die Krankheit + vor allem deren Auswüchse streßt + streßte
Subsummiert + verkürzt ist meine Meinung folgende :
Angehörige benötigen jemand an ihrer Seite ,
um Rat zu holen ( 2 meiner Kinder studierten "soziale Arbeit" )
und um sich gegenseitig zu unterstützen ,
da es wohl für jeden fühlenden Menschen , und vor allem Angehörige ,
sehr schwer ist , sich zu
- schützen ;
-- abzugrenzen ;
-- -- last but not least : sich vom Manic nicht jeden Sch .... rott anzuhören
................................ und am Ende , nach dem Absturz , noch einmal +
noch einmal .... und immer wieder erneut um "Hilfe" angegangen zu werden :
-- inform von Sätzen wie "ich schaffe das nicht , ...mir geht´s schlecht" +
-- inform von "Aufräumen" ... + Sch...rott beseitigen
> Eine Manie ist eine extreme Energie. Dann bleibt
> man besser nicht zu Hause, oder?
> Lese ich hier aber auch nicht. ...........
> Wie lernen Angehörige, mit Manien umzugehen? Und
> zwar so, wie sie das haben wollen
Die extrem hohe Energie im Manischen und auch Hypomanischen
baut einen Speed auf , der andere nicht nur "überrollt" sondern
auch "hinwegfegt" ;
Ich meine , der Umgang mit unsereinem kann nur funktionieren ,
wenn seitens der Angehörigen Klar-Text gesprochen wird ,
was in den meist zeitlichen kürzeren Manic-Peaks am schwersten ,
wenn nicht relativ aussichtslos , ist .
Ich glaube , meine Kinder haben ( mit Hilfe auch externer Fachleute )
gemeinsam gelernt , mit mir , dem Maniker , glasklar + notfalls "hart" umzugehen .
Auch im durchaus staub-trockenen Feed-Back ... hierzu kleines Beispiel :
"uns ist eine heftige Depression bei Dir tausendmal lieber als eine Manie"
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.23 20:02.