Hallo Cornelia,
ich bin Betroffene UND Angehörige. Mein Partner ist nicht erreichbar, wenn er bereits in seiner Psychose angekommen ist.
Ich kenne seine Frühwarnzeichen - er nicht. In seiner letzten Krise war er zu schnell am Gipfel gelandet, ich konnte nicht mehr anders, ich musste mich schützen und ging auf Abstand.
Was letztendlich wirklich weiterhelfen kann - für die Zukunft- ist der erst 2022 entstandene verbesserte Kontakt zu seiner Ärztin, es gab 2 Dreiergespräche und es wurden Vereinbarungen getroffen. Ich fühlte mich von ihr ernst genommen und sie hat genug Vertrauen, dass ich sehr gut in der Lage bin, ihn einzuschätzen.
So kann und muss in einer beginnenden Krise sofort die Medikation erhöht werden, wenn ich die Frühsymptome erkenne, benenne und er - auch ohne entsprechende Selbsteinschätzung sich verlässt auf meine Beobachtung. So kann er frühzeitig sein Dauermedikament verdoppeln, ehe er sich verschlechtert. Der Schlaf kann sich schneller regulieren etc . Bisher hat er zwar seine Ärztin aufgesucht, aber das dauert u.U. von Symptombeginn bis zum Arztbesuch zu lange. Jetzt hat er die ärztliche Erlaubnis meiner Einschätzung zu folgen und ich muss mir nicht mehr den Mund fusselig reden.
Seitdem habe ich weit weniger Sorge vor einer nächsten Krise. Sie wird sicher kommen - auch bei ihm sind es entsprechende Anlässe, aber wir haben jetzt eine Strategie. Wird langsam Zeit- nach 27 Jahren.
Wenn er nicht mehr erreichbar ist, ist es zu spät. Dann kann man nicht mit ihm reden. Wehret den Anfängen - und dann wird ein Schuh draus.
Liebe Grüße
Irma
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.23 11:04.