Seit vielen Jahren genese ich von der Co-Abhängigkeit mit Unterstützung einer AL-ANON-Selbsthilfegruppe.
Das 12-Schritte-Programm ist mir ein hilfreicher Leitfaden.
Bipolar erkrankt, habe ich 5 Jahre mit meiner alkoholkranken Schwester zusammengelebt.
Wir waren wie zwei Ertrinkende, die versuchten, sich gegenseitig zu retten.
Wie Wesker schon schreibt: der Abhängige muß Hilfe wollen.
Für mich als Co-Abhängige und bipolar Erkrankte gilt das ebenfalls.
Ohne Krankheitseinsicht habe ich jeden Hilfeversuch erfolgreich verhindert.
Geholfen werden konnte mir erst, als ich aus eigenem Antrieb um Hilfe bat.
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Zu lernen, mich zu schützen (Selbstaufgabe zu verhindern) ist ein lebenslanger Prozeß.
Er geht mit Schuldgefühlen einher.
Das dysfunktionale System, in dem ich aufgewachsen bin, suggeriert:
"Du kannst sie/ihn/es doch nicht im Stich lassen! Du bist egoistisch!" u.v.m.
Für mich als Angehörige war es alles andere als leicht, sich von diesen "Stimmen" nicht verunsichern
zu lassen. Die einzig gesunde Reaktion "Hilfe durch Nichthilfe" zu leisten, war in Bezug auf meine
kleine Schwester die schwerste Entscheidung, die ich bisher treffen mußte.
Immer wieder brauchte ich die Bestätigung vom Suchttherapeuten und meinem Psychiater, dass ich das Richtige tue.
Die auf mich einstürzenden Gefühle waren kaum auszuhalten.
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Selbstaufgabe ist der Anfang vom Ende!
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Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.23 01:45.