Hallo Andrea,
sicherlich kann man - besonders in einer durch und durch konsumistischen Gesellschaft -
vor allen Dingen,
die Irritationen auslösen und ein mentales Unbehagen zurücklassen,
Augen und Ohren verschließen,
schweigen und sich alleine denjenigen Dingen zuwenden,
aus denen man ganz individuell den größten Nutzen zieht
bzw. von denen man meint, den größten Nutzen für sich ziehen zu können.
Mir gelingt das allerdings nicht,
weil es meinem Charakter zutiefst zuwiderlaufen würde.
In der letzten Woche haben ein paar armenischstämmige Studierende eine kleine Ausstellung auf die Beine gestellt,
in der mit Plakaten, Fotos und einer Skulptur - anlässlich des Jahrestages - an den Genozid der Armenier erinnert wurde.
An demselben Tag hat eine muslimische Studierendenvereinigung
exakt gegenüber dieser Ausstellung einen Stand aufgemacht,
an dem aus dicken Boxen laute türkische Tanzmusik erdröhnte und tonnenweise kulinarische Spezialitäten verteilt wurden.
Außerdem hatten ebenfalls an diesem Tag auch noch die Mormonen - ich wiederhole: die Mormonen[!] einen Stand in der Uni-Halle,
die mir in den vergangenen Jahren noch nie aufgefallen sind; ein Novum also.
Ich fotografiere diese Dinge seit längerer Zeit natürlich (könnte das also problemlos auch hier hochladen),
habe mich mit meiner Chefin kurzgeschlossen
und gemeinsam sind wir nun zu dem Entschluss gekommen,
einen Brief an die Verwaltung der Uni und an das Land NRW zu schreiben,
eventuell sogar Unterschriften zu sammeln und eine Petition zu starten.
Es reicht einfach.
Wer wird als nächstes noch alles in einer staatlichen Behörde bzw. Bildungseinrichtung hofiert?
Die Zeugen Jehovas?
Die Scientologen?
Die odin-treuen Germanen?
Und überhaupt?
Wieso würde man es allem grün-linken Nihilismus zum Trotz eigentlich noch immer als pietätlos empfinden,
wenn man auf staatlichen Geheiß hin,
Herstellern von - sagen wir mal: Waffen und Sexspielzeugen erlauben würde,
in Synagogen, Moscheen, Kirchen (vor allem den lutherischen) und sonstigen Tempeln
Werbung für ihre Produkte zu machen?
Mal drüber nachdenken!
С сердечным приветом
Ф а н т ô м а з