Deborah schrieb:
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> Angehörige haben es da insofern schwerer, als
> dass sie dem Leiden oft insofern ausgeliefert
> sind, als dass ihnen die Hände gebunden sind, sie
> nicht wirklich etwas tun können, was hilfreich
> ist.
Das sehe ich etwas anders, Angehörige können schon
helfen, zwar nicht direkt bei der Behandlung eines
akuten Zustandes, aber wenn Angehörige das Umfeld
einigermaßen "heil" halten können, ist schon viel dafür
getan, wenn man irgendwann dann aus der Klinik wieder
in das Umfeld zurückkehrt. Ich bin mal aus der Klinik
in mein Umfeld zurück und niemand hatte sich um irgendwas
gekümmert. Ich stand also vor einem riesigen Berg an
Aufgaben und als frisch entlassener war ich damit dermaßen
überfordert, das sich gleich wieder ne Phase "eingenistet"
hat, so das ich nicht mal 3 Monate später wieder drin war.
Ein Betroffener muss natürlich selber begreifen und handeln,
aber warum er das unbedingt vollkommen allein machen
"muss", ist mir nicht klar. Es ist ein schmaler Grad zwischen
Helfen und Übergriffigkeit, aber nur weil der schmal ist,
heißt das ja noch lange nicht, das niemand diesen
Balanceakt schafft.
Jeder hier schreibt natürlich aus seiner Sicht, vor dem
Hintergrund seiner Geschichte und ich glaube, das färbt
oft die Sicht auf die Probleme anderer. Es wird immer
erstmal angenommen, das Hilfe von Angehörigen übergriffig
und unzulässig einmischend ist. Aus meiner Sicht ist das
ein dumme Pauschalisierung, gegen die sich jeder wehrt,
wenn es gegen Bipo's angewendet wird, aber bei Angehörigen
sind dann die Pauschalisierungen ok ? Wie und bei welchen
Dingen sich Kinswoman einmischt und bei welchen nicht,
kann hier doch keiner beurteilen. Aber scheinbar wissen
sehr viele, wie das bei ihr aussieht, als ob sie mitten drin
wären. Schon ziemlich arrogant und in meinen Augen genauso
falsch wie die Pauschalierungen gegen Bipo's.
Ich glaube, das hier einige deswegen auf Kinswoman
rumhacken, weil sie selber gern so ein Umfeld gehabt hätten
und es aber nicht bekommen haben.
Und genauso, wie der Betroffene dem Umgang mit der
Erkrankung erstmal lernen muss, müssen Angehörige das
auch, die kommen nämlich auch nicht als "perfekte"
Angehörige auf die Welt. Und es gibt tatsächlich Angehörige,
die lernen und das gelernte sogar umsetzen können.
In meinen Augen gehört Kinswoman zu denen.
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter