"Letztlich ist es ja genau diese Abwägung des geringeren
Übels, die man machen sollte und die für jeden einzelnen nur
individuell zu beantworten ist."
So isses ..
Hallo zuma,
grundsätzlich stimme ich Dir erstmal zu, aber da gibt es ein paar grosse "Aber" :
Wie definiert die Ärzteschaft und auch wir "leicht , mittel , schwer" betroffen, wie
kann ich das selbst einschätzen ?
Hättest Du mich in meiner letzten Major-Phase (2008) gefragt, hätte ich Dir mit
"schwerst betroffen" geantwortet, denn ich war mir meiner Phasen IMMER be-
wusst und fand das total abartig. :(( Aber ich war nicht durchgeknallt genug, um
als psychotisch zu gelten. :( Vielleicht hätte ich es weiter bis zur Zwangsein-
weisung treiben sollen, wie ich es vom Vater und Bruder ein Leben lang kenne ?
Aber ich hatte auch Verantwortung für 3 Kinder, ich konnte einfach noch nie so
"abhauen", alles fallen lassen, wie ich es aus meiner Familie kannte, ein "treuer
dt. Soldat für seine Familie", habe ich damals ins Tagebuch geschrieben ...
Vermutlich kann man das auch Co-Abhängig nennen, aber ich bin mit dem in-
flationären Gebrauch von Co-Abhängigkeit nicht einverstanden, vielleicht, weil
ich es zu gut aus der grossen Ursprungsfamilie kenne (?).
2008 bekam ich wieder eine Reha-Modellversuch-Eileinweisung durch die DRV,
davor etliche Gutachter-Termine, und da gibt es gewaltige Unterschiede !!
Über die TK, ich hatte dort auf Wunsch eine Reha-Betreuerin, habe ich mir einen
DX-Termin zum MdK geben lassen, freiwillig und gewünscht ! Dort traf ich auf
eine ca. 60 Jahre alte Gerichts-Psychiaterin, die sich 2 Std. um mich intensivst
kümmerte.
"Es ist Ihnen doch wohl hoffentlich klar, dass Sie bipolar sind ?" Diagnose war
heftiger Mischzustand F31.6 und sie hat sofort den Antrag auf Eileinweisung
Reha neu gestellt, kurz danach wurde dieser bewilligt. Die Gutachter in der
Region kenne ich alle, 2015 hatte ich den letzten, das schrieb mir die DRV:
"Wir können keine Auswahl mehr stellen, wir haben nur noch Dr. ...)
Ich bin immer ziemlich penetrant beharrlich geblieben, das haben mir morgens
um 5:00 die Nachtschwestern in der Reha 06/08 (2x 6 Wochen) empfohlen, mit
denen ich meinen Morgen bei Kaffee und Zigarette begann. (ganz liebe ältere
Mädels, ich denke mit Genuss an diese Morgende ..freu.., sie "erlaubten" mir
sogar das Rauchen aufm Zimmer fürn Notfall, ich habs nur 1x genutzt).
In allen 4 Rehas hat man meinen Mischzustand nicht mit Medis zu bekämpfen
gewusst, 06/08 war ich in einer Reha-Klinik, in der mein Vater, später auch die
Mutter, 30 Jahre zu "Gast" waren, er hat alle Medis durch, auch 1 Jahr Lithium.
Zuma, bevor Du es jetzt wieder "schwafeln" nennst, ich male mit Worten (oder
Musik) Bilder, mache ich lieber einen "Teil 2", weil mir das Thema sehr am
Herzen liegt. Grundsätzlich hat das auch viel mit gesellschaftlicher Einstellung,
dem eigenen Umgang damit, zu tuen, aber zB. mit der Antipsychiatrie habe ich
gar nix am Hut !!
lgt