Hallo Julie,
sei getrost, du bist damit nicht alleine.
Kenne ich zu gut, tausend phantastische Ideen zu haben, aber letztendlich das Interesse zu verlieren, wenn Durchhaltevermögen angesagt wäre.
Schlußendlich bedeutet dein Beruf aber deine Existenz, sofern du nicht das Glück hast, im Lotto zu gewinnen.
Wo ich (beruflich) heute bin, das war ein langer Weg dahin, der von kleinen Erfolgen ebenso gekrönt war, wie von Versagen.
Wirklich zufrieden bin ich dennoch nicht, denn ich weiß, daß ich noch lange nicht da bin, wo ich mal hin will. Wobei ich nicht weiß, wie ich zu meinem Ziel gelangen soll. Dennoch bin ich auch zufrieden, mit dem wo ich gerade bin und sehe es als Zwischenstadium, als einen Teil des Lernprozesses, der mir zwar gerade einen Rückschlag beschert hat, sozusagen aber auch zeigt, daß ich definitiv was falsch gemacht habe, es aber in meiner Macht steht, es jetzt anders zu machen.
Viel Arbeit halt, aber das gehört wohl zum Geldverdienen dazu.
Am meisten beneide ich Musiker(damit meine ich jetzt nicht die Viva-Charts oder so, eher den Underground), die von ihrer Musik leben können. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, ihrer Depression und auch ihrer Manie einen Ausdruck zu verleihen, auszudrücken, was tausend andere nicht ausdrücken können. Und damit auch noch seinen Lebensunterhalt zu verdienen, ein Kindheits(und ewiger)traum von mir.
Laß den Kopf aber nicht hängen, ich hatte schon eine Arbeit, von der ich vorher niemals gedacht hätte, daß mir sowas Spaß machen könnte, einfach weil ich gar nicht wußte, was da alles wirklich zu tun ist.
Was ich damit sagen will ist, daß es Dinge gibt, von denen wir gar nicht wissen, daß es genau das ist, einfach weil wir eine falsche oder keine Vorstellung davon haben.
Wenn das mit dem Studieren nicht so klappt, probier es doch mal mit praktischer Arbeit. Vielleicht zermürbt dich einfach das viele Theoretische.
Viele grüße,
Alex