leafthethief schrieb:
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> Aber irgendwie fühlt sich das alles komisch an.
> Unheimlich. Ich kann diese ungewohnte Stabilität
> noch nicht wirklich geniessen. Ich habe mich so
> viele Jahre über meine psychischen Beschwerden
> definiert, dass ich jetzt gar nicht richtig weiss,
> wer ich bin, wo mein Kopf so frei ist von
> Gedanken.
Das hab ich sogar doppelt durch, einmal beim Aufhören mit
Drogen nach über 3 Jahrzehnten war die Welt auf mal
komplett anders rum. Gefühle und Wahrnehmungen waren
aufmal völlig anders und ich hab jahrelang immer wieder gedacht:
Wow, so ist das also "auch", einfach eine 2te Realität.
Nach einer Weile kam dann die nächste Wendung, die
Drogenfreiheit hat mir letztlich den Weg in eine gewisse Stabilität
(jedenfalls im Gegensatz zu früher) beschert, die nochmal alles "verdreht" hat.
> Es fühlte
> sich an, als wäre mein «wahres» Ich irgendwo
> begraben, wo es weiter vor sich hin leidet, es
> aber niemand mehr hört. Und eigentlich stimmt das
> ja: Ich bin nicht geheilt und das Bipolare in mir
> gleicht einem eingesperrten Tier, welches nur
> darauf wartet, dass ich einen Fehler mache, damit
> es wieder ausbrechen kann.
Versuch es mal anders rum zu sehen: Dein wahres Ich
glich einem eingesperrten Tier, das nun frei ist. Und wie bei
echten Tieren, die lange eingesperrt waren, braucht es erstmal
ein wenig vortasten und auch wieder zurück zucken, um die
"Welt da draussen" geniessen und entdecken zu können. Darin
liegt auch was sehr schönes, nur wenige Menschen können nochmal eine
neue Welt/Realität entdecken. Unterm Strich wird dich das
viel stärker und "weiser" machen. Auch wenns erstmal beängstigend
ist, die Zeit wird dir was schenken, man erkennt es nur meist erst
viel später ;)
Das wunderbare am Menschen ist, das wir uns immer ändern können,
uns immer wieder an neue Situationen anpassen (das ist der eigentliche
Schlüssel des Erfolgsmodells "Mensch" in der Evolution).
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter