Hallo Raindbow,
Depression als ein Teil der BS ist für uns Betroffene schwer zu ertragen, eigentlich wohl für Angehörige etwas leichter als die manische Phase. Das "Gute" finde ich bei beiden, dass es Phasen sind, aus denen man dann irgendwann wieder auftaucht oder mit dem Allerwertesten auf den Boden der Realität aufschlägt.
In schwerer Depression war ich nicht wirklich für irgendwas und schon garnicht für Entscheidungen ansprechbar. Ich war froh, wenn das Umfeld akzeptierte, dass Kontakt und Beziehung erstmal nicht ging und wenn sie mich länger kannten, wussten sie, ich "komme wieder" und melde mich. wenn ich wieder kann. Dankbar war ich, wenn zwischendrin mal ein Lebnszeichen kam, so wie z.B., gibts dich noch, lebst du noch, brauchst du was von mir, kann ich was für dich tun, also ich wusste da besteht noch Interesse an mir, aber ich muss erstmal nicht aktiv werden und mich melden.
Wenn ich dich richtig lese, wohnt ihr nicht zusammen. Das gibt schon mal räumliche Distanz, in der Depression gar nicht so schlecht. Ich habe erlebt, mit Menschen zusammen zu leben, brachte den Angehörigen von Zeit zu Zeit immer mal wieder auf die Palme, der dann die Aggession des Menschen im depressiven Zustand gegen sich selbst so passiv über lange Zeit bei sich selbst spürte. Dann kann räumliche Distanz schon etwas abfedern.
Ich finde, dass Motivation für Krankheitseinsicht, Akzeptanz, auch Medieinnahme aber nicht nur dafür der Beginn ist. Diese Motivation hat auch ganz individuelle Ausprägungen genau wie auch die Demotivation. Das kann der Scherbenhaufen nach der Manie, Verantwortung für MInderjährige, Haustiere auch eine Liebe sein, die die Tiefe und Stärke und Geduld hat, diese schweren Phasen mitzutragen ohne dass der andere sich dabei selbst verliert oder aufopfert. Mitunter scheint das der Quadratur des Kreises gleich zu kommen.
Vielleicht antworten dir noch einige Angehörige.
LG
s.