Hallo Turicum,
bei mir liegen die Manien schon sehr lange zurück.
Mein Verhalten in diesen Phasen war nicht wesensfremd, jedoch extrem überzogen.
Aggressionen, die ich im Normalzustand nicht einmal spürte, wurden explosionsartig freigesetzt.
Letztendlich habe auch ich alles verloren.
So hart das war, mit über 50 Jahren vor dem Nichts zu stehen.
Ich habe daraus auch gelernt.
Rückblickend kann ich sagen, dass mein Leben vor Ausbuch der Erkrankung in eine für mich vollkommen falsche Richtung lief.
In jungen Jahren vom Elternhaus "auf eine bestimmte Schiene gesetzt" bin ich stetig vorwärts gerannt.
Mein Tun habe ich bis zur ersten Krankheitsphase kein einziges Mal hinterfragt.
Auch privat habe ich gemacht, was "man" so macht.
Bei Null angekommen, bekam ich die Chance, herauszufinden, was genau ich wollte.
In der Therapie erinnerte mich der Psychiater und Psychotherpeut in regelmäßigen Abständen daran,
meine Bedürfnisse zu befriedigen und - wenn möglich - mir Wünsche zu erfüllen.
"Andernfalls holen Sie sich das, in der nächsten Manie!"
Neben den passenden Medikamenten und der regelmäßigen Einnahme ist mir sein Hinweis bis heute am Hilfreichsten.
Ich setze auch jetzt noch erforderliche Veränderungen um, und seien sie noch so schwierig.
Damit fahre ich gut und halte mir die Manien (gefühlt) vom Leib.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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4-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.06.22 15:53.