Hallo mania67
Ich verstehe, dass zwangsmassnahmen traumatisieren können.
Sogar ein aufenthalt in der akutklinik kann traumatisierende folgen haben, was ich im umfeld sehe und diese menschen waren nicht von zwangsmassnahmen betroffen.
Bei beiden punkten sehe ich, dass sich etwas tun müsste.
Für mich habe ich analysiert:
Ich brauche zwangsmassnahmen. Nicht weil ich mich selbst bestrafen möchte.
Sondern wenn ich hoch manisch bin, bin ich nicht mehr handlungsfähig und selbstgefährdend durch fehleinschätzungen von situationen.
Um schaden abzuwenden brauchts die zwangseinweisung, je früher, desto besser.
In der klinik bin ich manisch nicht handzahm und vorallem unruhig. Auch da war schon einmal eine zwangsmassnahme und zwangsmedikation nötig, um wenigstens ein wenig zur ruhe zu kommen.
Manchmal fühlte ich mich manisch sehr einsam und ich hätte mir mehr zeit und verständnis der pflegerinnen und ärzte gewünscht.
Aber um ehrlich zu sein, war ich sehr anstrengend für sie in diesem zustand, ständig aktiv und wirr am sprechen, man kennt es ja.
Als ich dann wieder in den grünen bereich kam, also etwas runter kam von der manie, hatte ich es relativ ok mit den pflegerinnen und ärzten und hatte das gefühl ansprechspersonen zu haben, so fürs nötigste.
Ich habe vor kurzem einen podcast gehört vom schweizer radio über die psychiatrie, da wurde von pflegerinnen darüber gesprochen, dass es wichtig ist, dass patienten untereinander helfen, da das fachpersonal viel zu wenig zeit hat. Da war ich schon geschockt, obwohl es sich mit meiner erfahrung deckt.
Lösungsidee:
-Mehr geld für die psychiatrie
-mehr personal (im podcast war noch die rede, dass es mehr erfahrenes personal braucht, um das team zu stärken)
-mehr zeit mit den patienten
-ein ohr haben für patienten, auch wenn sie wirr sprechen
-maniker auch ernst nehmen
-vielleicht andere ideen zur frühen vorbeugung vor ausrastern
-wenn ein patient "steigt", von den anderen patienten weg an ruhigen ort, ohne dass pfleger/arzt in gefahr ist
-bei ausraster deeskalation und überlegen, wie der patient beruhigt werden könnte
-menschlichkeit zeigen
Da meine ideen zur zeit nicht realistisch sind, hoffe ich auf die positive wandelbarkeit der psychiatrie.
Vielleicht wird das ganz viele jahre in anspruch nehmen, da die psychiatrie eher schwerfällig ist.
Bei unserer akutpsychiatrie haben sie ein neues gebäude gebaut. So, wie ich es erlebt habe, gibt es insgesamt mehr chancen zum ruhe finden durch die architektur und organisation, was ein grosser schritt ist und das dasein als patientin dort verbessert.
Noch ein paar solche schritte, dann bin ich zufrieden.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten