Hallo sameprocedere,
es tut mir leid, dass du so stark in die Depression gerutscht bist. Das was du inhaltlich schreibst, geht mir sehr nahe.
Den Rückzug in schwere Depressionen über viele lange Monate habe ich oft kennen gelernt, zu verdrängen und bis hin, mich in Gedanken zu verlieren. Alles allerdings in meiner Wohnung ohne Kontakt nach außen, den ich gefühlt nicht wollte.
In der Klinik nicht.
Bei dir lese ich, du möchtest den Kontakt, bist gehemmt und suchst krampfhaft nach Worten. Das stelle ich mir ätzend vor.
Therapieresistent besagt ja nur, dass die gängigen so oft angewandten meist medikamentösen Therapien nicht (mehr) greifen. Das sagt genau soviel über das Therapiesystem aus wie über dich.
Deinen Text finde ich wohl formuliert, ausgewogene Wortwahl, in einem Stück und rund.
Würde es dir evtl. helfen, mehr zu schreiben erst einmal als Ersatz zum Reden? Du hättest damit den jeweiligen Ist-Stand festgehalten, könntest diesen später nachlesen und vlt. vergleichen. Hier hättest du möglicherweise einen kleinen Zugang zur Außenwelt.
Hoffnung macht ein wenig, dass du schreibst, das
Gefühl zu haben dich verloren zu haben und nicht dass du dich verloren hast. Diesen Unterschied in deiner Perspektive finde ich sehr wichtig.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass in 2022 eine der möglichen Therapien bei dir greift. Möge die Zeit für dich spielen, sich im Inneren etwas sortieren und Hoffnung als Schimmer und dann in voller Breitseite hervorbringen und die dafür notwendige Geduld.
Bleib´ tapfer, du wirst es schaffen.
LG
s.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.22 15:55.