Hallo Zora,
dieser Teil deines Beitrags hat mich sehr berühert, vorallen die Formulierung "funktioneller Erkrankter".
Ich fühle so genau was damit gemeint ist und mich macht es machmal traurig, eben weil es sein kann das ich mich nicht traue Dinge auszuprobieren aus Angst das sich der Iststand verschlechtert statt wie gewünscht verbessert. Auf lange Sicht habe ich gelernt das ausprobieren mit einem Arzt zusammen, sehr viel ausmachen kann s.u..

Zora schrieb:
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> Am Liebsten würde ich den Reset Knopf drücken,
> alles ausschleichen , dann gucken, was sind die
> Beschwerden, die anhalten und dann dafür das
> richtige beginnen einzunehmen. Was wohl mein Arzt
> von so einem Vorschlag hielte? Ich müsste aber
> wohl genug Zeit dafür haben und arbeiten wäre
> schwierig, wenn´s schiefgeht, bis die Spiegel weg
> sind, wieder da sind etc. Ich glaube, dass ist ein
> Großes Problem daran, denn es geht ja immer
> darum, wenigstens so gut beieinander zu sein, das
> man ein "funktioneller Erkrankter" ist.

Es gibt eine zumindest bei mir eine recht sichere Mothode als Alternative zu deiner Überlegung, diese erfordert allerdings gedult.
Ich habe nie über so lange Zeit wie du so viele Medikamente gleichzeitig gemommen, aber 4 + Bedarf über ein halbes Jahr waren es auch schon.
Sortiere die Probleme / Nebenwirkungen nach Prioritäten. Also stört dich z.B. Müdigkeit am meisten.
Besprich die Liste mit deinem Arzt und Frage ihn welches Medikament er reduzieren (reduzieren, nicht absetzen!) würde, um das zu verbessern.
Dann probier es in Absprache mit möglichst kleinen Dosisänderungen aus (typischerweise so ca. 10% der eingenommenen Dosis). Ärzte haben bei mir oft sehr große Schritte empfohlen. Das war meist keine gute Idee, es geht schneller, aber nebenbei sicher arbeiten zu können kann schwierig werden und das Risiko für Phasen steigt auch.
Behalte die reduzierte Dosis, wenn es sich richtig anfühlt (am besten deine Einschätzung und die vertrauter Personen + Arzt) mindestens 4-8 Wochen bei bevor du bei Bedarf noch weiter runtergehst. Fühlt es sich falsch an mach dir keine Vorwürfe und erhöhe wieder auf die alte Dosis.
Bei mir hat dieses Vorgehen dazu geführt, dass ich eben Wirkung und Nebenwirkung besser auseinander halten kann. Machmal habe ich dann die Ursprungdosis behalten, war aber viel überzeugter davon als zuvor.

Viele Grüße
Schlaf