Hallo Maui,
so wie Du über Deinen Mann geschrieben hast, habe ich mich absolut wieder erkannt. Schuldzuweisungen sind da nicht statthaft.
Es muss für die Angehörigen die Hölle sein, wenn der Partner sich so massiv verändert und man fast hilflos dem Ganzen
gegenüber steht.
Ich war 2017 in der Manie und habe auch sehr peinliche Aktionen vollzogen. Mein Partner mit dem ich gerade 3 Wochen frisch
verliebt zusammen war, sah keinen anderen Ausweg mehr als mich von der Polizei einfangen zu lassen und das war das
Beste was er tun konnte. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar.
Als ich dann zwangseingewiesen wurde, meinte dann auch der Richter, dass er keine Dringlichkeit sieht mich weiter festzuhalten.
Ich habe dann von der offenen Station aus mein gesamtes Geld ausgegeben für Quatsch und dieses dann gleich gespendet.
Danach kam die schlimmste Depression die ich je hatte. Ich habe mich so geschämt.
Heute nehme ich Lithium und Quetiapin zum schlafen. Ich komme sehr gut damit zurecht. Mein Partner hat mir vorhin reflektiert,
dass er findet, dass es mir schon lange sehr gut geht. Wichtig sind auch so wenig Stress wie möglich von außen. Ich habe
momentan Schwierigkeiten mit meinen Angehörigen aus versch. Gründen und da versuche ich den Kontakt auf ein Minimum
zu reduzieren. Ich brauche meine Kraft für mich. Ich rede übrigens auch sehr viel.
Ich trinke schon lange gar kein Alkohol mehr. Ich war dann noch zügelloser und habe gern provoziert. Es ist eine komplizierte
Erkrankung aber man kann gut damit leben. Ich wünsche Deinem Mann, dass er stabil wird und Krankheitseinsicht hat,
Du kannst ja im Forum schreiben, das erleichtert enorm finde ich.
Ach ja, ich bin übrigens erst aufgewacht, als mein Partner mir klar gesagt hat, ziehst Du noch einmal aus, dann war es das.
Alles Gute
Turicum