Lieber Frank,

wenn auch etwas später, jedoch nie ungelesen und begleitet von mir.
Nun sind die Blätter schon ganz bunt und leider ist immer noch die große Verzweiflung in dir zu lesen.
Leider kann man diese nicht teilen und dadurch etwas mildern, so gerne man es auch wollen würde.

Wo ist denn der Mülleimer heute? Nimm ihn in die Hand und gebe ihm einen neuen Platz im Raum, ihm wird egal sein wo er steht.
Aber du hast ihn dann aus deinem Blickfeld.

Womit hat man denn begründet das du nicht mit deiner Familie skypen darfst? Ich glaube tatsächlich noch immer das man sehen möchte, wann du dich gegen Maßnahmen zur Wehr setzt, wie lange du bereit bist alles zu tun wie man es von dir wünscht.
Vielleicht möchte man etwas in dir wecken was einfach nicht zum Vorschein kommen mag, erinnert mich an Die Reise nach Jerusalem, die der Oberarzt mit dir gespielt hat, nur das alle 6 Stühle dir gehört haben.
Ich glaube man ist wirklich bemüht dir zu helfen, es ist sicherlich für alle Beteiligten sehr schwer wenn man einen Patienten leiden sieht und nicht weiß wann eine Medikation kleine Erfolge mit sich bringt.

Ich habe die Reportage "auf einem anderen Stern" auch schon mehrfach gesehen, nehme auch bei jedem mal noch mehr gehörtes mit in mein Leben.

Ich war gestern zu Besuch bei einer Freundin mit bipolarer Persönlichkeit, sie ist Fotografin und hat wieder in meiner Stadt ausgestellt. Ich mag ihre Bilder wirklich sehr und die Gespräche helfen mir auch immer wieder ein bisschen besser durch den Alltag.

Ich wünschte du wärst weniger verzweifelt und etwas hoffnungsvoller, ich schicke dir einfach eine liebe Umarmung, in der Hoffnung das sie dir auch unbekannterweise etwas gut tut.
Sei tapfer lieber Frank.


Liebe Grüße Doreen.