Absolut

26. 03. 2019 06:49
Absolut!

Meiner Meinung nach ist das der einzige Weg. Und die Defizite und das Negative liegt nicht nur an der Oberfläche, was man nicht mehr kann, sondern auch tief im Denken - alles negativ und defizitär zu beurteilen, zu sehen, einzuorden. Oft sind es krank machende Denkmuster, wie „du bist nichts wert“, „du musst“, „du bist schuld“, „du machst es falsch“ … die gesellschaftlich weit verbreitet sind, aber die wenn sie gerade bei sensiblen Menschen zu stark werden zu Krankheiten führen.

Es gibt genug Therapie- und Denkrichtungen, die sagen, man soll das Positive nähren.
Also warum gewagte These, Johanna?

Salutogenese, positive Psychologie, Achtsamkeit ...
Ich lese gerne Biografien von Menschen, die etwas Tolles und Schönes aus ihren Defiziten gemacht haben, Künstler, Sportler ...
aber kein Druck daraus machen. "Etwas Schönes draus machen" muss ja nicht gleich heissen, dass man berühmt wird und was Besonderes schafft, es kann auch im Kleinen liegen.

Nach vier Jahren Negativität in meinem Kopf, bin ich wieder auf dem aufsteigenden Ast. ich habe mir im Herbst eine Therapeutin gesucht und gefunden, für ein paar Stunden erst mal nur.
Denn ich hatte die Erfahrung, sowie mich jemand wieder ausquetscht, kommen die Konflikte wieder hoch, auch das ständige beziehen auf die Kindheit ist für mich kontraproduktiv. Ich falle dann in Denkmuster wie: "Ich Arme hatte so eine schlimme Kindheit", "das und das habe ich nicht bekommen ... „ meiner Meinung nach, kann man sich das mal im Leben ansehen, aber als Denkmuster ist es nicht heilsam.

Deswegen habe ich zu der Therapeutin auch gesagt, ich möchte darüber nicht sprechen, ich bin 50 Jahre und habe genug über Defizite und Fehler von mir und meinen Eltern nachgedacht.
Bereits nach der dritten Stunde fing sie dann doch an. Ich sagte ihr, wenn ich ihr jetzt die Konflikte der letzten Jahre oder von meiner Kindheit erzähle, nährt das wieder das Denken darüber .... Und sie gab mir einen 25-Seitigen Fragebogen, der meiner Meinung nach nur in diese Richtung geht.
Ich war super sauer, und wollte abbrechen.

Jetzt gehe ich erst mal weiter hin, und nehme die Diskussion als Herausforderung. Ich habe im Moment angefangen, alle positiven Eigenschaften meiner Eltern aufzuschreiben, ich versuche Augenblicke in der Kindheit und Vergangenheit zu Visualisieren, in denen ich Ganz und Heil war, mich verbunden oder glücklich gefühlt habe, mutig war.
Seit ich in meinen Kopf diese Fragen geworfen habe, kommt immer mehr Schönes zum Vorschein.
Auch im Alttag, unter Freunden, in Gesprächen achte ich noch mehr darauf, wann einfach nur Negatives hingeworfen wird. Gestern konnte ich lachend sagen "das finde ich immer gut, rein kommen und erst mal was Negatives sagen."
Ich ertappe mich und andere, wenn es gut läuft mit einem Lächeln, beim Schwarzsehen.

Und im Inneren diesen Weg zu finden, kann schon allein etwas Schönes in die Welt bringen, was Sinn gibt, andere inspirieren kann …

Vielleicht besser als einen mehr oder weniger sinnlosen Job auszuführen :)
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Resilienz entwickeln

JohannavonOrleans 1044 25. 03. 2019 22:10

Absolut

Nani 334 26. 03. 2019 06:49

Re: Absolut

Ceily 295 26. 03. 2019 09:21

Re: Absolut

Nani 502 26. 03. 2019 10:53



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