Hallo Cornelia,
das was du kritisierst, sehe ich ähnlich, also der "Unterschied" somatisch krank/psychisch krank,
nur sehe ich die Ursachen, weshalb es so schwer ist an die richtige Hilfe zum passenden Zeitpunkt
zu kommen nicht als Aufgabe oder "Versagen" von Angehörigen sondern das liegt
auch an anderen Faktoren.
An Gesetzen, die einfach nicht jeden individuellen Fall treffend regeln können, Ärzten die einfach Schisser sind und sich nicht "trauen" entsprechend zu handeln, es könnte ja mal einer wirklich klagen.
Einfach auch am "Recht auf Krankheit", das viele für sich einfordern. Zwangsbehandlung steht gegen Menschenrechtsverletztung und noch viele andere Hürden, die bei jedem anders aussehen.
"Man"
darf sein betroffenes Familienmitglied/Partner, wenn er es nicht will und niemand gefährdet, nicht einfach mit dem Lasso einfangen, festbinden und zwangsbehandeln lassen, selbst wenn man ganz sicher ist, dass er/sie dringend Hilfe braucht. Und das hat gute Gründe.
Haben wir hier schon oft und heiß diskutiert.
Ich war da übrigens bei einem super spannenden Workshop auf der Tagung von deinem "Lieblingsverein;-)
in HH "Autonomie oder unterlassene Hilfeleistung?" War echt gut, aber auch ohne "einfache" klare Lösung" des Problems.
Das ist eine der schwierigsten Fragen zwischen allen Beteiligten überhaupt finde ich. Und so viel kann man gar nicht tun, wie du, dein Idealismus in Ehren, denkst, wenn der Betroffene nicht willig ist.
Aber, weil ich, wie du, denke
wir sind ein Bipolar-Forum.
Und meiner Meinung nach brauchen wir hier ganz andere Diskussionen.
bin ich auf deine gezielte "Provokation" eingegangen, weil du natürlich mit deinem vermeintlichen
schwarz/weiß Denken genau das erreichst, was wir beide gerne hätten.
Wobei du meiner Meinung nach bei diesem Thema das "scheitern am Erkrankten" deutlich unterschätzt.
Ich denke da an einen ganz aktuellen Fall, sagen wir mal in meinem erweiterten Bekanntenkreis, da sind sie alle gescheitert,
die allwissendsten mit allen "Bipowassern" gewaschenen, die jegliche Information hatten und anwenden konnten, theoretisch, gescheitert am Betroffenen und an dessen nicht vorhandener Selbst und Fremdgefährdung.
Und nur mal so, was machen denn deine Angehörigen, wenn du nicht einwilligst in die OP deines gut operablen Tumors?
Dann wirds aber auch gleich genau so schwierig wie bei den Bipos, den "uneinsichtigen". Weil DAS wäre dann exakt gleiches Verhalten.
Auch nicht zu vergessen, die die du vor allem meinst, die nichts oder zuwenig tun, sind oft zum ersten Mal mit dieser "Art" von Problem konfrontiert,
manchmal gibts noch nicht mal eine genaue Diagnose.
Also warum fehlendes Wissen vorwerfen?
Klar würde ich mich auch freuen, wenn nur jede(r) 10te Angehörige der hier aufschlägt,
in akuter Not, sich auch weiter hier austauschen würde und uns alle womöglich noch an seinen gefundenen Lösungswegen teilnehmen ließe und nicht nur zum "abschöpfen" herein schneite um dann wieder lautlos zu verschwinden.
Aber sind wir doch mal realistisch, das was dry liebenswürdigerweise so bedauert, dass ichs nicht bekomme obwohl ich es gerade gar nicht brauche, fehlt in einem Ausmaß, dass die meisten, trotz größtem "Potential",
schnell gar keine "Angehörigen" mehr sind.
Und dann ist das Forum doch schon ein Anfang und besser als nix, oder?
LG
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach