Ein gutes Beispiel habe ich letztens erlebt, nachdem eine Mitarbeiterin der Diakonie
das 1. mal bei mir war.

Als ich die Tür aufmachte, hatte sie mich ganz erstaunt angeguckt und nach mir gefragt:
"Ist die Frau G.....nicht da, wir hatten doch einen Termin heute?"

Ich antwortete, daß ich das bin, worauf sie sich entschuldigte und meinte, daß hätte sie
mir aber nicht angesehen, weil sie der Meinung wäre, daß ich krank bin.

Da sie fast nur mit Menschen zu tun hat, die gepflegt werden müssen, habe ich ihr das nicht
übel genommen, im Gegenteil.

Ich fragte sie, ob sie denn jemanden erwartet hätte, die im Nachthemd die Tür aufmacht und
wirres Zeug erzählt.

Nach und nach hat sie dann nachgefragt, weil sie zwar von psychisch kranken Menschen gehört
hatte, weiss, dass es sie gibt, aber wohl noch nie jemanden näher kennengelernt hat.
Ich habe schon gemerkt, wie unsicher sie zuerst im Umgang mit mir war, aber mittlerweile hat sich
das gelegt, nachdem sie mich besser kennengelernt hat und auch merkt, wo meine "Schwächen"
liegen, warum ich den Pflegegrad bekommen habe und Unterstützung brauche.

Hätte ich mit einer Schiene am Bein die Tür aufgemacht, wäre wohl von Anfang an alles klar
gewesen.

Gruss mexx
67 w

Betroffene Bipo 2

**********************************************************************************************************
Niemand braucht so bitternötig ein Lächeln
wie derjenige,
der für andere keins mehr übrig hat.