Ich war früher auch immer wütend. Zeitweise war ich sogar verbittert und dachte mir, ich will den anderen nicht ihr Glück gönnen. Das sie es einfach haben und ich hingegen es viel schwieriger habe, nicht nur wegen der Bipolaren Störung alleine.
Aber dieses Denken bringt einem nichts. Es saugt einem nur die Kraft ab und verhindert, das man sich weiter entwickelt. Wut, Hass und der Gedanke, das man selbst durch den Sturm die Felswand hochklettern muss mit dem Eispickel als Bergsteiger, während die anderen locker bei Windstille dahin wandern. Wo man sich fragt "Warum ich? Warum hat es nicht jemanden anderen getroffen? Warum muss ich all das durchmachen?"
Nun, wie gesagt, es bringt nichts. Es führt zu nichts, so zu denken. Man muss anders denken und anders handeln. Man muss schauen, was man konkret machen kann im Leben, sei es eine Therapie, Medikamente, Veränderung der Lebenssituation, das Beginnen von etwas Neuem.
Wenn man ganz unten ist, dann muss man aufstehen und kämpfen, sich wieder erheben aus dem Dreck und sich selbst motivieren, neu ranzugehen. Aber nicht die anderen verurteilen dafür das sie es leichter haben. Jeder Mensch, selbst wenn es gerade perfekt läuft, kann Schicksalsschläge erleiden wie etwa einen Unfall, eine Krankheit, ein finanzieller Ruin oder sonstiger Verlust. Selbst Staatschefs und Milliardäre sind davor nicht geschützt, kein einziger Mensch der Welt ist sicher vor so etwas.
Am Ende hat man nämlich irgendwann diese steile Felswand erklommen und steht auf der Spitze des Berges. Und dann hat man gewonnen. Aber es bringt nichts, auf jene zu schauen, die einen leichteren Weg nach oben haben, sondern man muss sich auf sich selbst konzentrieren. Dann wird man eben, am Ende gewinnen und man wird aus dem dunklen Tal der Depression und Co. herauskommen.
Gruss
Wesker