Hallo Heike,
einen Schock habe ich - in dem Zusammenhang mit der Erkrankung und dessen Auswirkungen - einige Male erlebt.
Dieser Zustand, der sich später in Wut verwandelte, hat mich befähigt, mich aus dem Loch wieder auszugraben,
in dem ich saß. Da war für Trauer keine Zeit.
Trauer hat mich dann entliche Jahre später überrollt, als mein Leben wieder in geregelten Bahnen verlief.
Sie kam mit großer Wucht nach oben, als ich in der Lage war, sie zu verkraften.
Ich erinnere, dass ich mich das sehr verunsichert hat. Ich empfand es als Rückschritt.
Heute kann ich das als dringend notwendiges Nachholen der Trauerphase erkennen und einordnen.
Ich stimme Dir zu: Genesung ist ein langer und mitunter sehr zäher Prozeß.
Meine positivstes und stärkstes Gefühl auf dem Genesungsweg war in den schwierigsten Jahren Wut.
Sie hat mich zunächst am Leben gehalten und dann kräftig angeschoben.
Zu dieser Zeit wäre ich ansonsten in Trauer versunken/ertrunken.
Bei dem Thema Selbststigmatisierung weiß ich nicht so recht, wie ich damit umgehe.
Deshalb kann ich dazu nichts schreiben.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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