Liebe Irma,

ich finde Dein Beitrag passt sehr gut hier her. Es zeigt doch, dass Menschen ganz unterschiedliche Erfahrungen machen und ganz Unterschiedliche Lebensläufe haben und somit ein "So-ist-es" eben nie den Menschen gerecht wird.

Es ist für mich schön zu lesen, wie du dich trotz aller Umstände dich in dein Leben "reingewurschtelt" hast (wie du schreibst) und es Dir also auch nicht nehmen lassen hast.

Rückblickend haben sich meine Probleme auch schon früh gezeigt, mit dem Beginn meiner Pubertät. Doch hatte man dies eben auf die Pubertät bezogen. Meine kleineren depressiven Phasen, hatte ich als ein "sosein" interpretiert. Bis mitte 30 hatte ich mit dem psychiatrischen System persönlich nichts zu tun. Entsprechend naiv bin ich dann auch daran gegangen, als mir keine andere Wahl blieb.

Lange Zeit konnte ich mich einfach nicht damit abfinden. Schock, Trauer, Selbststigmatisierung spielten für mich eine erhebliche Rolle in dieser Zeit, ohne dass mir bewusst war, dass ich mich in dieser Phase befand. Rückblickend würde ich heute sagen, war es gefühlt für mich auch eine Zeit der Stagnation. Erst als dieser Knoten endlich gelöst war, kam wieder etwas in mir und um mich herum in Bewegung.

Viele Grüße Heike

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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).