Ich habe jetzt seit 11 Monaten die Diagnose und bin vorher 7 Jahre medikamentös wegen Depressionen behandelt worden. Die Diagnose war ein großer Schock für mich. Wenn ich eure Beiträge so lese- vielen Dank für eure Offenheit und euren Mut, diese sehr privaten und oft unangenehmen Dinge hier zu teilen- zweifel ich immer noch an der Richtigkeit meiner Diagnose. Die Frage, die hier gestellt wurde: wann hattet ihr die ersten Symptome und wann habt ihr gemerkt, dass ihr anders seid? Diese Momente gab es nicht. Hatte auch nie so extreme Situationen, wie viele es hier schildern. Ich hatte natürlich diese Initialsituation, die im Endeffekt mein Totalzusammenbruch war. 6 Monate fast ohne Schlaf, immenses Arbeitspensum und hohe Belstungen. Als dann der Absturz kam, bzw. die Depression, war ich erstmal 7 Monate außer Gefecht gesetzt. In der Therapie kam meine Therapeutin und mein Psychiater dann mit der Diagnose Bipolar. Es kam zur Medikamentenumstellung und während dieser Phase hatte ich extreme Stimmungsschwankungen mit Suizidgedanken- zum ersten Mal in meinem Leben. Das war sehr schlimm. Das hörte dann mit dem Lithium auf.
Ansonsten bin ich so wie immer. Habe keine so starke Schwankungen, wie viele das hier schildern. Vielleicht habe ich keine ausreichende Krankheitseinsicht...vielleicht hoffe ich irgendwie, doch „nur“ an Depressionen erkrankt zu sein. Ich habe schon so viel darüber gelesen, aber je mehr ich das mache, umso verunsicherter werde ich. Ich bin 38 Jahre alt, arbeite seit 14 Jahren im Gesundheitswesen und sollte es doch besser wissen. Ich werde das Thema nächste Woche nochmal mit meiner Therapeutin besprechen.