20. 06. 2017 16:49
Auf Anraten meiner Psychiaterin hatte ich letztes Jahr die umgagssprachlich genannte "Pflegestufe 0" beantragt, in Wirklichkeit hieß sie "Eingeschränkte Alltagskompetenz". Ein Gutachter war da, der sich auch gut in mich hinein versetzen konnte, aber er sagte mir damals schon, dass es nicht reichen würde diese 129 Euro pro Monat zu bekommen. So war es dann auch, das Gutachten kam und ich hatte zwar 3 Punkte erfüllt und es müssen eigentlich nur 2 Punkte erfüllt sein, aber es muss mindestens ein Punkt aus den Fragen 1-8 erreicht sein. So ganz detailliert weiß ich es nicht mehr, müsste nachsehen aber ich bin gerade so wütend und nicht in der Lage das jetzt alles herzuholen. Auf jeden Fall hatte ich die Stufe 0 letztes Jahr nur knapp verpasst. Der nette Gutachter sagte mir, dass zum 1.1.17 eine Pflegereform in Kraft treten würde und ich es doch nochmal probieren sollte. Er war der Meinung, die Pflegestufen Lage würde sich für uns psychisch Kranke verbessern.
Aber ne...trifft in meinem Fall leider nicht zu.

Ich hab vor ein paar Monaten den Pflegegrad 1 beantragt. Es war wieder eine Gutachterin da. Man muss mindestens 12,5 Punkte erreichen.
Nur eine Woche später erhielt ich einen Anruf meiner Krankenkasse, ich wurde informiert, dass es leider nicht geklappt hat. Der Anfrufer fragte mich "Sie haben den Pflegegrad 1 wahrscheinlich nur mal so beantragt, oder?" Ich war sprachlos und stotterte rum, dass es mir durchaus ernst war/ist. Am nächsten Tag kam das Gutachten und da war mir dann klar, warum er so komisch gefragt hatte.
Ich habe nämlich NULL Punkte erreicht. !
Ich habe Widerspruch gemacht und jetzt kam ein ellenlanger Bescheid...ich habs nur überflogen. Irgendwas mit, dass anerkannt wird, dass ich Depressionen und nächtliche Angstattacken habe aber ich da keine Hilfe bräuchte. ???

Also für mich sieht es aus, als hätte sich die Lage verschlimmert. Bin ziemlich wütend.
Ich hätte die 129 Euro monatlich gut gebrauchen können. Ich habe ein paar Mal mit einer Betreuerin zusammen gearbeitet, die sich selbstständig gemacht hat...ich hab sie halt immer selber bezahlt. Das kann ich jetzt nicht mehr machen, klappt finanziell einfach nicht. Wenn ich Pflegegrad 1 bekommen hätte, dann hätte ich sie für 4 Stunden im Monat bezahlen können: So kämpfe ich jetzt halt alleine weiter.

Also für alle, die es nicht wissen, die ehemalige Pflegestufe 0, jetzt Pflegegrad 1...da bekommt man eine finanzielle Unterstützung von 129 Euro im Monat. Das kann man dann z.B. für eine Putzfrau verwenden. Ich hätte sie für die Betreuerin verwendet, die mir dann helfen kann bei Papierkram, mein Haus entmüllen, Fenster putzen, etc. Alles was ich nicht alleine schaffe wegen der niedrigen Belastbarkeit.

Ich finde das alles höchst seltsam. Von " knapp vorbei" bin ich jetzt bei NULL Punkten gelandet.
Ich frage mich wie es sein kann, dass jemand mit 50%iger Schwerbehinderung, Depressionen, Hypomanien, Angstattacken in der Nachte, etc...laut der Pflegeversicherung keine Hilfe benötigt?

Hier mal der Link zum Thema Pflegegrad 1

[www.pflege.de]



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.06.17 16:54.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Pflegegrad 1 noch schwieriger zu bekommen als Pflegestufe 0?

Eternity 6761 20. 06. 2017 16:49

Re: Pflegegrad 1 noch schwieriger zu bekommen als Pflegestufe 0?

Frau Phineas 1569 20. 06. 2017 21:17

Re: Pflegegrad 1 noch schwieriger zu bekommen als Pflegestufe 0?

Mexx55 1294 21. 06. 2017 12:12

Re: Nachsatz

Mexx55 1093 21. 06. 2017 12:36

Re: Nachsatz

Eternity 1093 21. 06. 2017 13:47

Re: Nachsatz

Mexx55 1011 21. 06. 2017 16:27



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