Lieber Felipe!
Hoffe, du hast den Wodka gut vertragen!
>Das ist so ne Sache, einen total abstrakten, analytischen
Verstand zu haben und dazu eine Seele, die nach Ausdruck
manchmal förmlich schreit.
Kannst du mir das genauer beschreiben? Verändert sich eigentlich in der (Hypo-)Manie dein analytisches Denkvermögen, denkst du dann mehr oder weniger abstrakt? Wie gehst du damit um, nervt es dich oder leidest du darunter? (Vielleicht auch im Beruf, was machst du denn?)Wie hast du dann die Logik im Griff? Ich bin eine ganz miderable Logikerin, in der Manie ist es noch schlimmer. ich habe mal eine Art Krimi geschrieben, an dem nichts gepasst hat. Zudem hab ich (fern jeder Logík des Krimilesens), immer den Leser denjenigen sein lassen, der am meisten weiß. Hat sich bisher auch noch kein Lektor dafür finden wollen.
Im letzten Roman hab ich sogar einen billigen Trick angewandt, um dem Kampf mit der Logik zu entgehen: alle drei Erzählerinnen lügen. So konnte ich in jedem Kapitel erzählen, was ich wollte, ohne mich darum zu kümmern, wie das mit dem Rest der Geschichte zusammenpasst - ist sowieso alles gelogen. Liegt noch beim Verleger...
>Ich versuche allerdings in letzter Zeit vermehrt, mein
gesamtes Leben als "Kunstwerk" aufzufassen, etwas, das ich
spielerisch gestalte, das nicht vorgegeben ist durch äussere
Zwänge, sondern etwas, das ich durch meine Vorstellungen mir sozusagen zusammenzaubern kann.
Sehr gut, das versuche ich ja auch mit meinem Königinnentrip. Am Mittwoch soll es soweit sein: ich bekomme endlich meine Krone!
Es geht aber nur, weil ich streng genommen und offiziell für niemanden verantwortlich bin, außer für mich selbst. Wie zauberst du dir denn so dein Leben, stößt du damit eher auf Zustimmung und Verständnis oder auf Ablehnung und Unverständndnis deiner Umwelt?
Nimmst du Medis?
Gruß
Her Majesty
Sumosimi