02. 08. 2011 15:20
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Hallo j-pa,
Quote
j-pa schrieb
Das Problem ist folgendes:
Sobald man die höchste Stufe der Erleuchtung erreicht, wird man automatisch religiös, weil Gott sich einem offenbart.
Das war für mich als Atheist erst mal schwer zu verdauen. Aber diese religiöse höchste Stufe der Erleuchtung ist der Grund für das Primat der Religion über das Weltliche.
Theoretisch kann jeder Erleuchtung erlernen. Das ist aber Geheim, weil es die Grundfesten der religiösen Machtstrukturen erschüttern würde.
Und weil die Kirche selbst das Monopol auf Erleuchtung, Offenbarung und Interpretation des Glaubens haben möchte, hat sie dieses perfide System der Psychiatrie installiert. Und wenn die neuen Erleuchteten der Kirche passen, dann können sie Priester werden, wenn sie sich der Kirche unterwerfen. Die, die für unwürdig gehalten werden, werden gezielt in den Wahnsinn getrieben, und das ist kinderleicht.
So vergeht sich die Kirche an der Schöpfung, weil sie sich anmaßt über Gut und Böse entscheiden zu dürfen.
Das ist aber falsch. Sie irren sich, weil sie längst die Verbindung zu Gott verloren haben und deshalb seine Botschaften aus den alten Büchern nicht mehr verstehen und falsch interpretieren. Die alten beschränkten Männer klammern sich nur noch selbstsüchtig und überheblich an die Macht.
Sie verhindern Gottes Ziel. Den mentalen Aufstieg der Menschheit, Gott will zu jedem Menschen, der ihn hören will, selbst sprechen.
Ich z.B. verzichte freiwillig auf die höchste Stufe der Erleuchtung, da ich demütig und bescheiden bin und außerdem bin ich zufrieden mit meinem Platz in der Gesellschaft. (Ein als psychisch krank geltender Familienvater mit eine 20 Stunden Arbeitswoche + Haushalt und Kinder)
Ich lege mein Leben in Gottes Hand und Gott hat mir gesagt, dass alles gut wird, es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange die Menschen sich noch selbst quälen und wie lange es die Kirche schafft den mentalen Fortschritt der Menschheit aufzuhalten.
ich glaube du irrst, wenn du sagst, dass das Wissen über eine andere Erfahrung mit religiösen Gedanken, die nicht in die Richtung der allgemein anerkannten christlichen Religion gehen, wäre geheim. Zum Beispiel ist der Dalai Lama anerkannt und wird überall empfangen und die christliche Kirche hat keinen Bann über ihn verhängt und den budhistischen Glauben verboten und er sitzt auch nicht in einer psychiatrischen Einrichtung.
So gibt es viele andere Glaubensrichtungen und Glaubensausübungen, die nichts mit der christlichen Kirche zu tun haben und doch die ganze Zeit bestand haben und nicht verfolgt werden. Es gibt soviele Auffassungen von Glauben und was richtig und falsch ist. Letztlich macht jeder sich ein eigenes Bild davon. J-pa, den Konfessionen laufen zur Zeit eher die Gläubigen weg, als dass sie die Macht haben, die zu halten. In den Kirchen sitzen Sonntags nur vielleicht 2 Duzend Leute, die anderen schlafen lieber aus. Und was der sog. Papst oben sagt, interessiert die Pfarrer in den Gemeinden wenig, denn die sind mit der Realität konfrontiert und sie tun das, was dann angesagt ist und dies entspricht oftmalls nicht der gängigen Leitlinie des Vatikans und dennoch sind diese Pfarrer nicht in der Hölle und auch nicht in der Psychiatrie.
Es geht nicht um Erleuchtung j-pa, es geht um Leben, noch kein Prophet hat es geschafft, die Welt nur ein Stückchen besser und friedlicher zu machen und doch glaubten alle, sie wissen den richtigen Weg und nur dieser eine Weg führt zum Glück. Viele die daran geglaubt haben und nicht gezweifelt, sind dann eher ins Unglück gestürzt. Komm zur Realität zurück, viele haben dir hier geschrieben, dass sie das alles kennen und nun wissen, dass es der Wahn war und nicht die Realität.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.11 15:25.